Kaliningrad – Kroatiens Starspieler Luka Modric hat sich einen Tag vor dem ersten WM-Spiel seines Teams gegen Nigeria nicht konkret zu einem möglichen Abschied aus dem Nationalteam geäußert.
«Wir werden sehen, was nach der WM passiert», sagte Modric, der im September 33 Jahre alt wird, in Kaliningrad zur Frage nach einem möglichen Rücktritt nach der WM. «Ob dies hier die letzte Chance auf einen großen Erfolg mit Kroatien ist, ist irrelevant», erklärte der Mittelfeldspieler von Champions-League-Sieger Real Madrid.
Verärgert zeigte sich Modric, als er gefragt wurde, ob ihn die Wirren des Prozesses gegen die Brüder Zoran und Zdravko Mamic beeinflussen. «Wie lange haben Sie darauf gewartet, diese Frage zu stellen», meinte er: «Das hier ist eine WM, nur darum geht es.» Modric war als Zeuge in dem Prozess verhört worden und wurde anschließend wegen Falschaussage angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu sechs Jahre Haft.
Der ehemalige Leverkusener und Bochumer Bundesliga-Profi Zoran Mamic war Anfang Juni vom Landgericht Osijek zu vier Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden, sein Bruder Zdravko gar zu sechseinhalb Jahren. Eine Gruppe unter Führung von Zdravko Mamic hatte nach Überzeugung des Gerichts bei Spielertransfers insgesamt gut 17 Millionen Euro veruntreut. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Zdravko Mamic wurde am Donnerstag auf der Flucht in Bosnien-Herzegowina gefasst.
(dpa)