Rom – Ohne Abwehrchef Matthias Ginter und Torjäger Alassane Pléa und zunächst auch ohne Kapitän Lars Stindl hat Borussia Mönchengladbach das Unternehmen Aufholjagd in der Europa League gestartet.
Der Gladbacher Kapitän verzichtete kurzfristig wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes auf die Reise mit der Mannschaft zum Spiel bei AS Rom (Donnerstag, 18.55 Uhr/DAZN) und soll am Donnerstag in die italienische Hauptstadt nachreisen.
Das Comeback von Nationalspieler Ginter kommt nach seiner Schulterverletzung noch zu früh. Verzichten muss Trainer Marco Rose im bislang wichtigsten Spiel der Saison auch auf Pléa, der mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel bis auf Weiteres ausfällt.
Ob Stindl, der nach sechsmonatiger Pause bereits am Samstag beim 0:1 im Bundesligaspiel in Dortmund mit einem Kurzeinsatz sein Comeback feierte, ein Kandidat für die Startelf ist, bleibt fraglich. «Er ist unser großer Rückhalt. Es ist gut, wenn er uns helfen kann», sagte Patrick Herrmann, der hofft, dass der Kapitän rechtzeitig nachkommt.
Wie Rose die vorderste Reihe besetzt, wird er wohl nach dem Abschlusstraining am Mittwochabend entscheiden. Pléas Ausfall wiegt schwer, da der französische Nationalspieler mit bislang vier Treffern und fünf Assists der effektivste Angreifer im Team ist. Raffael ist auch noch nicht fit, bleibt Patrick Herrmann. «Ich will immer spielen und hoffe, dass ich von Anfang an Gas geben kann», sagte Herrmann.
Der Flügelflitzer erinnert sich noch gut an den letzten Auftritt der Gladbacher 2013 in der Europa League bei Lazio Rom. «Das war eine fantastische Stimmung, als uns 10.000 Fans im Olympiastadion unterstützt haben. So etwas vergisst man nicht», sagte Herrmann.
Die Ausgangslage ist klar: Mit bislang nur einem Punkt stehen die Gladbacher in der Gruppe J hintendran. «Wir müssen in Rom unbedingt punkten, sonst kann schon alles vorbei sein», sagte Abwehrspieler Tony Jantschke vor dem ersten von zwei Duellen innerhalb von 14 Tagen mit dem dreimaligen italienischen Meister. Jantschke vertrat Ginter zuletzt in der Innenverteidigung und soll auch in Rom neben Nico Elvedi für Sicherheit in der Defensive sorgen. «Bei Matze hatten wir die Hoffnung, dass es für Rom reicht. Aber es geht um die Gesundheit des Spielers. Im Moment macht es noch keinen Sinn», sagte Rose.
Mittelfeldspieler Christoph Kramer meint, man müsse den Druck aushalten. «Damit können wir als Mannschaft umgehen. Wir wollen das Spiel gewinnen und damit die Chance wahren, im Europapokal zu überwintern», sagte der Weltmeister von 2014.
Auch mit einem Remis wäre dem Bundesliga-Ersten schon geholfen – wenn die Mannschaft dann im Rückspiel nachlegen kann. Unverwundbar sind die Römer sicherlich nicht. Coach Paulo Fonseca, der wie Rose zu Saisonbeginn das Traineramt übernahm, muss eine ganze Reihe von wichtigen Spielern ersetzen, darunter auch den Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan, den Kroaten Nikola Kalinic und die Jung-Nationalspieler Bryan Cristante und Lorenzo Pellegrini. Bestens bekannt aus seiner Zeit beim VfL Wolfsburg ist Mittelstürmer Edin Dzeko, der für die Niedersachsen in 111 Spielen 66 Tore erzielte.
(dpa)