Berlin – Nach den Fan-Krawallen beim DFB-Pokalspiel zwischen dem FC Hansa Rostock und Hertha BSC hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) harte Bestrafungen durch die Gerichte gefordert.
«Zunächst mal reden wir teilweise von erheblichen Straftaten. Da muss die Justiz harte Kante zeigen», sagte er der «Bild»-Zeitung. Er forderte die Bundesligavereine auf, «sich in aller Klarheit von jeder Form der Gewalt und von jeder Art von gewaltbereiten Gruppen» zu distanzieren. Die Vereine seien aufgefordert, alles zu unternehmen, um solche «hemmungslosen Vorfälle zu verhindern», sagte der Bundesinnenminister. Eine stille Duldung innerhalb der Vereine, etwa um Ärger zu vermeiden, dürfe es nicht geben.
De Maizière forderte Meldeauflagen für bekannte Gewalttäter, so dass
sie sich bei einer Polizeibehörde vor und während des Spiels melden müssen. Auch mit Stadionverboten könne man viel erreichen. «Wir dürfen uns doch den Fußball nicht von Chaoten verderben
lassen», sagte de Maizière und bekräftigte: Die Bilder von Rostock hätten nichts mehr «mit dem Fußball zu tun, den wir lieben». Die Gewaltbereitschaft, die sich in den Stadien Bahn breche, bezeichnete der Minister als «erschreckend». Auch unterklassige Spiele
müssten mit teilweise enormem Aufwand geschützt werden.
(dpa)