Berlin – Lothar Matthäus rechnet damit, dass Trainer Florian Kohfeldt Werder Bremen nach dem Saisonende verlässt. Selbst wenn der Verein den ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit 40 Jahren noch verhindern sollte.
«Was ich aber sehr wohl erwarte, ohne Unruhe transportieren zu wollen, ist ein Abschied von Florian Kohfeldt am Ende der Saison. Schafft er das Unmögliche und rettet die Grün-Weißen, dann dürfte er gehen, weil es schwer vorstellbar ist, dass er noch mal die Energie aufbringt, um eventuell noch so eine Saison zu erleben», sagte der deutsche Rekord-Natioalspieler (59) und Sky-Experte in seiner Sky-Kolumne.
Die Bremer stehen nach der Niederlage in Mainz als Tabellenvorletzter vor dem zweiten Abstieg in ihrer Bundesliga-Geschichte. Nur wenn der 1. FC Union am 27. Juni gegen Fortuna Düsseldorf punktet, hat Bremen durch einen Sieg gegen den 1. FC Köln noch die Chance auf den Relegationsplatz.
«Sollte der Club absteigen, sehe ich die Trennung sogar noch deutlicher als ohnehin. Die Spieler und der Trainer haben dann in den allermeisten Fällen einen kompletten Neubeginn nötig», meinte Matthäus. Zudem gäbe es nach seiner Meinung einige Interessenten aus der Bundesliga an Kohfeldt. Zugleich lobte er den 37-Jährigen. Kohfeldt habe einen attraktiven und sehr ansehnlichen Fußball spielen lassen: «Er ist ein guter Typ, kann sich hervorragend verkaufen und hat eine sehr gute Ausstrahlung.»
Grund für die prekäre Situation sei nach Ansicht von Matthäus, dass der Verein verkannt hat, «was für Spieler und Charaktere in dieser Saison benötigt werden. Der Erfolg der Vorsaison hat dazu geführt, dass man keine Profis verpflichtet hat, die nun in der Lage sind zu kämpfen, den Abstiegskampf so anzunehmen, wie es nötig ist.»
(dpa)