Marcus Sorg: EM-Verschiebung kein Vorteil für DFB-Elf

Leipzig – Die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt auch die Arbeit in der Fußball-Nationalmannschaft erheblich.

«Gegner beobachten, Spielanalysen – unser täglich Brot ist aktuell nur bedingt möglich. Das Salz in der Suppe ist die Arbeit mit der Mannschaft – und die haben wir jetzt leider nicht und da sind schon alle traurig drüber», sagte Joachim Löws Co-Trainer Marcus Sorg im SWR-Sport-Podcast «Steil».

Die Verschiebung der EM auf das Jahr 2021 sei sehr schade und habe keinen positiven Effekt auf die in den letzten beiden Jahren verjüngte deutsche Auswahl. Vielleicht tue es dem ein oder anderen Spieler, der lange verletzt war, gut, «vor allem wie Leroy Sané oder Niklas Süle. Aber als Mannschaft würde uns die Verschiebung nur dann weiterhelfen, wenn wir spätestens im September unseren Stamm zusammen haben können über den Oktober, November hinaus, damit wir Abläufe trainieren und sie im Spiel umsetzen können. Dann würde es uns helfen. Aber wenn dem wieder so ist, wie im vergangenen Jahr, dann nicht», sagte Sorg, seit März 2016 Co-Trainer der DFB-Elf.

Der 54-Jährige erwartet zwar weitere Auswirkungen der Corona-Krise auf den Profifußball – aber nicht, was Ablösesummen und Gehälter auf Spitzenniveau betrifft. «In den Top-Ligen und bei den Top-Vereinen glaube ich nicht unbedingt, das sich was regulieren wird. Top-Spieler werden immer top bezahlt und werden immer gesucht sein», meinte der frühere Stürmer. Eher könnte es bei Spielern, die ohnehin schon Probleme hatten, ihren Lebensunterhalt vom Fußball zu bestreiten, «vielleicht schwieriger» werden. «Aus der Erfahrung heraus war bisher die Nachhaltigkeit, wenn irgendwas vorgefallen ist, nicht so lang und nicht so groß», meinte Sorg.


(dpa)

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