Manipulationsverdacht gegen Russland: NADA für harte Strafe

Kattowitz – Deutsche Anti-Doping-Kämpfer fordern ein hartes Vorgehen gegen Russland, wenn sich der Verdacht auf Manipulation der Doping-Daten aus dem Moskauer Labor erhärten sollte.

«Bewahrheiten sich die erneuten Manipulationen, kann man eine Teilnahme an Olympischen Spielen aus meiner Sicht nicht mehr rechtfertigen», sagte Andrea Gotzmann, die Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur, der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, wenn es klar ist, dass manipuliert wurde, müssen wirklich Sanktionen folgen.»

Auch die Sportausschussvorsitzende im Bundestag fordert ein rigoroses Vorgehen. «Eine andere Konsequenz als den Ausschluss des russischen Teams von den Spielen in Tokio kann es aus meiner Sicht dann nicht geben», meine Dagmar Freitag.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte bei der Auswertung der Daten aus dem Moskauer Labor, die den Nachweis von Doping-Vertuschung in den Jahren von 2011 bis 2015 ermöglichen, Unregelmäßigkeiten erkannt. Sie deuten auf Manipulationen hin. Die WADA leitete ein Verfahren gegen Russland ein. Die unabhängige Prüfkommission der Weltagentur will bis Dezember die Untersuchung abschließen. Sollten Manipulationen nachgewiesen werden können, hat die WADA mehrere Möglichkeiten Russland zu sanktionieren – bis zum Olympia-Ausschluss.


(dpa)

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