Manchester – Englands Hoffnungen ruhen auf Pep Guardiola und Manchester City. Der FC Arsenal ist nach dem 1:5 beim FC Bayern in der Champions League fast schon ausgeschieden, Fußball-Meister Leicester City ist vor allem mit seinen Abstiegssorgen in der Liga beschäftigt.
Der Premier-League-Zweite aus Manchester ist daher vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Ligue-1-Spitzenreiter AS Monaco am Dienstag (20.45 Uhr) «Englands größte Hoffnung auf einen Erfolg in der Champions League», wie die Zeitung «The Guardian» befand.
Dabei geht City nach dem torlosen Remis im FA Cup bei Zweitligist Huddersfield Town mit gedämpften Erwartungen in die K.o.-Phase der Königsklasse. Am Ende einer ohnehin durchwachsenen Woche, in der Hoffnungsträger Gabriel Jesus sich den Fuß brach und nun ein bis zwei Monate ausfällt, war Guardiola bemüht, die missglückte Generalprobe schönzureden. «Es war ein Pokalspiel gegen eines der besten Teams der zweiten Liga», betonte er. «Das ist nicht frustrierend.»
Klar ist aber auch: Im allerersten Aufeinandertreffen mit Monaco muss er seine Citizens zu einer deutlichen Leistungssteigerung motivieren. Der Tabellenführer der französischen League 1 schloss die Vorrunde der Champions League als Gruppenerster ab – vor Bayer Leverkusen, Tottenham Hotspur und ZSKA Moskau. In der Liga spielt Monaco eine bärenstarke Saison und ist mit 76 Toren in 26 Spielen derzeit die torgefährlichste Mannschaft in Europas Topligen.
Allein 16-mal traf Stürmer Falcao, der als Leihgabe in England bei Manchester United und Chelsea nicht zurechtkam, nun aber in Topform ist. «Wir müssen auf ihn aufpassen», warnte City-Torwart Willy Caballero. «Wir hoffen, dass wir nicht den besten Falcao sehen und er nicht trifft.» Die Abwehr von Man City konnte in dieser Saison nicht immer überzeugen. Doch in den vergangenen fünf Pflichtspielen kassierte sie nur ein Gegentor.
Die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Leroy Sané ist trotz schwankender Leistungen seit mehreren Wochen ungeschlagen und gewann in der Premier League zuletzt dreimal in Serie. Angesichts von acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Chelsea und nur vier Zählern Vorsprung auf Platz sechs hat Guardiola die Meisterschaft aber bereits öffentlich abgehakt. Die direkte Qualifikation für die Champions League ist das erklärte Ziel.
Guardiolas Blick richtet sich bereits auf die nächste Saison und auf weitere Umbaumaßnahmen in seinem Team. Das sorgt für Unruhe. Nach sechs Jahren scheint Sergio Agüeros Zeit bei Man City abzulaufen. Der Angreifer war bei Guardiola seit der Ankunft von Jesus nicht mehr erste Wahl. Nach dem Ausfall des Brasilianers ist Agüero plötzlich wieder gefragt – bis auf Weiteres. Wie sich die Situation auf seine Motivation auswirkt, konnte man in Huddersfield sehen, wo dem Argentinier nichts gelang. Und Monaco ist ein anderes Kaliber.
(dpa)