Mainz 05 beendet gegen Kiel Pokal-Zweitrunden-Trauma

Mainz – Der FSV Mainz hat sein Zweitrunden-Trauma im DFB-Pokal überwunden und ist mit einem 3:2 (2:2, 1:0) nach Verlängerung gegen Holstein Kiel ins Achtelfinale eingezogen. Zuletzt war dies den Rheinhessen in der Saison 2012/13 gelungen.

Vor 10 441 Zuschauern erzielten Viktor Fischer (22./67. Minute) für Mainz sowie Kingsley Schindler (54.) und Dominick Drexler (75.) für Kiel jeweils per Foulelfmeter die Tore in der regulären Spielzeit. Für die Entscheidung zugunsten des Fußball-Bundesligisten gegen starke Kieler sorgte Daniel Brosinski mit einem Freistoßtor (101.).

Die Mainzer wollten es nach dem Ausscheiden 2015 und 2016 jeweils in der zweiten Pokal-Runde gegen Zweitligisten diesmal besser machen. Zudem wollte der Bundesliga-Zwölfte nach dem frustrierenden 0:2 bei Schalke 04 und vor dem Rhein-Main-Derby am Freitag gegen Eintracht Frankfurt wieder Selbstbewusstsein tanken. Die Gastgeber legten auch mit Elan los, aber in den ersten 20 Minuten noch ohne rechten Plan gegen den Überraschungsaufsteiger und Zweitliga-Tabellenzweiten.

Erst in der 22. Minute gelang den Mainzern ein sehenswerter Spielzug, den der Däne Fischer nach raffiniertem Pass von Brosinski aus zwölf Metern zum 1:0 vollendete. Nach dem Rückstand waren die Kieler aber keineswegs geschockt, machten nun ihrerseits Druck. In der 29. Minute setzte Marvin Ducksch, Holsteins bester Torschütze mit elf Treffern, mit einem Kopfball über die Latte ein Ausrufungszeichen. Wenig später konnte 05-Torwart René Adler nur mit einer Glanzparade einen 22-Meter-Schuss von Schindler noch über das Gehäuse bugsieren.

Fünf Minuten später hatten die Gäste Glück, dass nach herrlichem Pass von Jean-Philippe Gbamin der völlig freistehende Fischer sein zweites Tor mit einem schwachen Schuss vergab. Kurz danach brannte es wieder vor dem Mainzer Tor – und Adler wurde erneut zum Retter, als er einen Schuss von Ducksch (39.) aus kurzer Entfernung bravourös abwehrte. Dabei verletzte er sich. Für ihn kam Ersatzkeeper Robin Zentner.

Kurz vor der Pause hatte sein Kieler Kollege Kenneth Kronholm Glück, als ihm bei einer Rückgabe der Ball versprang und gegen den Pfosten prallte. Kurz nach dem Wiederanpfiff hätte beinahe der Kieler Dominik Schmidt (52.) ein Eigentor produziert, als ihn Fischer anschoss und der Verteidiger den Ball vor der Torlinie noch wegdreschen konnte.

Statt des vorentscheidenden 2:0 für Mainz gelang Kiel zwei Minuten danach der Ausgleich per Foulelfmeter: Gbamin foulte Schindler, der selbst zum 1:1 einschoss. Doch die Gastgeber konterten und gingen erneut durch Fischer mit 2:1 in Führung, die nicht lange hielt. In der 75. Minute konnte Zentner einen Schuss nicht festhalten, foulte den nachsetzenden Drexler, der den zweiten Strafstoß verwandelte.

In der Verlängerung lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. In der 101. Minute entschied schließlich Brosinski mit einem Freistoß-Traumtor in den rechten Winkel den dramatischen Pokalkampf.


(dpa)

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