Mannheim – Ein wenig Revanchegelüste sind schon dabei, wenn die Rhein-Neckar Löwen nach dem dramatisch verspielten Meister-Triple gegen die SG Flensburg-Handewitt den dritten Supercup-Triumph in Serie anpeilen.
Beim traditionellen Saison-Opener wollen sich die Mannheimer am Mittwoch (19.30 Uhr) in Düsseldorf unter keinen Umständen noch einmal vom Nord-Rivalen düpieren lassen. «Wir kommen mit ein bisschen Wut im Bauch. Wir möchten den Pokal», verkündete Löwen-Kapitän Andy Schmid.
Das Duell zwischen dem DHB-Pokalsieger und dem deutschen Meister bildet die spannende Ouvertüre zur neuen Saison in der Handball-Bundesliga, in der beide Teams erneut zu den Titelanwärtern zählen. Schmid machte den Fans schon mal Appetit auf einen sportlichen Leckerbissen. «Da treffen die beiden besten Mannschaften der vergangenen drei Jahre aufeinander», sagte der Schweizer.
Auf der Zielgeraden der Vorsaison hatten die Löwen nach dem ersten Pokal-Triumph der Vereinsgeschichte die SG in der Meisterschaft noch vorbeiziehen lassen und ihren Traum vom Double und Meister-Hattrick begraben müssen. Diese Rechnung soll nun beglichen werden, auch wenn Teammanger Oliver Roggisch beteuert: «Als Profisportler hakt man solche Dinge relativ schnell ab, das ist doch alles nur vergeudete Energie.»
Die Spieler sehen das ein bisschen anders – sie sind richtig heiß. «Ich freue mich, wieder gegen die SG zu spielen», sagte Löwen-Torhüter Mikael Appelgren. «Da können wir uns revanchieren.» Und Linksaußen Patrick Groetzki bekräftigte: «Wir haben auf jeden Fall die Qualität, den ersten Titel zu holen, das sollte auch das Ziel sein.» Schon 2016 und 2017 nahmen die Löwen den 50 Zentimeter hohen und 3,1 Kilogramm schweren Pott, der seit 1994 vergeben wird, mit nach Hause. Es winkt also wieder ein Titel-Hattrick – und wieder ist Flensburg der Konkurrent.
Roggisch erwartet, dass sich die beiden Spitzenteams in ihrem ersten Supercup-Duell nichts schenken werden. «Schließlich geht es um den ersten Titel der Saison, wenn auch um den vermeintlich kleinsten», betonte er. «Außerdem kann man mit einem Erfolg etwas für die Stimmung tun, zusammen feiern.»
Das wollen auch die Flensburger, die bereits zum neunten Mal dabei sind. Bisher gelangen aber erst zwei Siege, zuletzt 2013. Allerdings muss die SG den Abgang vieler Leistungsträger wie Frankreichs Weltmeister Kentin Mahé, Thomas Mogensen, Henrik Toft Hansen und der Torhüter Matthias Andersson und Kevin Möller sowie den Ausfall von Regisseur Göran Johannesson verkraften.
Kein Wunder, dass Trainer Maik Machulla vor dem ersten Saison-Härtetest keine großen Ziele ausgibt. «Mit gleich sechs Neuzugängen erlebt unser Team gerade einen Umbruch. Da geht es für uns erst einmal darum, dass sich die Mannschaft schnell zusammenfindet», sagte Machulla. «Das dauert seine Zeit und diese Zeit bekommen die Jungs auch von uns.»
(dpa)