Löwen mit toller Aufholjagd – Kiel gegen Paris chancenlos

Frankfurt/Main – Achtbares Remis für Meister Rhein-Neckar Löwen, Niederlage für Rekord-Champion THW Kiel und mühevoller Arbeitssieg für Vizemeister SG Flensburg-Handewitt: Die Gefühlslage beim Toptrio der Handball-Bundesliga war nach dem Start in die Champions League höchst unterschiedlich.

Jubel herrschte in Mannheim, wo Nationalspieler Patrick Groetzki beim 31:31 (12:18) gegen Spaniens Topclub FC Barcelona zwei Sekunden vor Schluss eine tolle Aufholjagd der Löwen krönte. Chancenlos war dagegen DHB-Pokalsieger Kiel, der dem Vorjahresfinalisten Paris St. Germain vor heimischer Kulisse mit 22:25 (10:12) unterlag. Flensburg erkämpfte sich trotz einer schwachen Leistung mit dem 30:27 (13:15) gegen den dänischen Meister Aalborg Handbol zumindest die ersten zwei Punkte.

Den Rhein-Neckar Löwen drohte zur Halbzeit ein Debakel, doch nach dem Wechsel drehten die Hausherren mächtig auf und wurden dafür mit dem späten Ausgleich belohnt. «Wir waren fast die ganze Zeit hinten, deshalb nehmen wir den Punkt gerne mit. Es war ein toller Kampf meiner Mannschaft», sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Kiel stand gegen die Pariser Weltauswahl auf verlorenem Posten. Erst nach zehn Minuten gelang den Hausherren das erste Tor. Defensiv lieferte die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason dagegen von Beginn an eine engagierte Leistung ab und ließ sich auch von einem Fünf-Tore-Rückstand (7:12) nicht entmutigen. Bis zur Pause war der deutsche Rekordmeister wieder bis auf zwei Tore heran.

Kurz nach dem Wechsel zogen die Gäste erneut davon. Beim 12:18 drohte eine deftige Pleite für die Kieler, die in der Vorsaison in Paris mit 24:42 die höchste Champions-League-Schlappe der Vereinsgeschichte kassiert hatten. Dieses Mal ließ sich der Rekordmeister aber nicht hängen und verkürzte den Rückstand, ohne die Gäste jedoch noch einmal ernsthaft in Gefahr zu bringen.

«Meine Mannschaft hat gekämpft, aber insgesamt haben wir uns zu viele Fehler erlaubt, so dass PSG sogar noch höher hätte gewinnen können. Wir sind an einer starken Defensive unseres Gegners und auch ein bisschen an uns selbst gescheitert», sagte Gislason. Bester THW-Werfer war Marko Vujin mit fünf Treffern. Für Paris traf Sander Sagosen sechsmal.

Flensburg hatte gegen Aalborg mehr Mühe als erwartet. «Wir können nicht erwarten, dass sich der dänische Meister hier hinlegt und wir drüberfahren», sagte Flensburgs Trainer Maik Machulla.

SG-Torhüter Rasmus Lind war am Ende der gefeierte Mann. Als die Hausherren in der zweiten Halbzeit mit vier Toren zurücklagen, kam der 34-jährige Däne zwischen die Pfosten, hielt drei Siebenmeter in Serie und leitete damit die Wende ein. «Vielen Dank an Rasmus. Er hat uns die zwei Punkte geholt», erklärte Machulla.

Eine starke Leistung zeigte auch Holger Glandorf. Der 34 Jahre alte ehemalige Nationalspieler erzielte in unnachahmlicher Art acht Treffer. «Wir erwarten von ihm diese Qualitäten», sagte Machulla.


(dpa)

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