Berlin – Bundestrainer Joachim Löw hat den Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan nach deren umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten demonstrativ den Rücken gestärkt.
Er kenne die beiden Nationalspieler mit türkischen Wurzeln schon sehr lange und wisse, dass sie sich ganz mit den in Deutschland gelebten Werten identifizierten, sagte Löw dem «Spiegel». «Und das ist für mich mal das Allerallerwesentliche. Diese beiden Spieler sind in Deutschland wirklich gut integriert. Das kann ich versichern.»
Gündogan und Özil stehen wegen eines Treffens und Fotos mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan seit Wochen in der Kritik. In Deutschland gab es Forderungen, beide aus der Nationalelf auszuschließen. Gündogan wurde nach seiner Einwechslung im WM-Test gegen Saudi-Arabien in Leverkusen (2:1) von vielen deutschen Fans ausgepfiffen, woraufhin sich die Diskussion um die beiden erneut verschärfte.
Zu seiner eigenen Rolle als Bundestrainer sagte Löw dem «Spiegel», er sehe sich «als Entwickler und Visionär. Das ist tief in mir drin. Ich mache mir ständig Gedanken: Wo geht der Fußball insgesamt hin? Wo wollen wir in vier Jahren stehen?» Dabei gehe es ihm nicht nur um sportlichen Erfolg. «Den Leuten soll es Spaß machen, wenn sie der Mannschaft zuschauen. Wir wollen eine sympathische Mannschaft sein, die ehrgeizig und diszipliniert ist, aber die auch Freude am Spiel vermitteln kann. Das war und ist mir immer noch sehr wichtig.»
(dpa)