Berlin – Nach ersten Andeutungen aus der Politik befasst sich auch die Deutsche Fußball Liga für die neue Saison offenbar mit dem Wegfall der ungeliebten Geisterspiele.
Angesichts sinkender Infektionszahlen habe die DFL «bereits den Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium aufgenommen mit Blick auf die Möglichkeit, mit dem Saisonstart schrittweise Zuschauer zu den Spielen beider Ligen zuzulassen», teilte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (51) nach «Kicker»-Informationen in einem dreiseitigen Schreiben an die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Liga mit.
Wie der «Kicker» berichtete, ersucht der Liga-Chef die Vereine, «keine konkreten Zahlen oder Zeitpunkte ungeprüft in den Raum zu stellen.» Er befürchte, dass dies erneut eine Debatte über die Sonderrolle des Fußballs in der Corona-Krise auslösen könnte.
Angesichts landesweit konstant niedrigen Infektionszahlen und zahlreicher Lockerungen der Corona-Maßnahmen im normalen Leben gewinnt auch die Debatte um eine Rückkehr von Zuschauern in die Stadien an Fahrt. «Ich habe schon die Zuversicht im Herzen, dass wir in der neuen Saison nach und nach wieder Publikum zulassen können», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (70/CSU) am Wochenende in einem Interview für die Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Nicht sofort, nicht wie vor dem Corona-Ausbruch, aber mit reduzierten Zuschauerzahlen und so, dass die Abstände zwischen den Stadionbesuchern eingehalten werden.»
Die DFL kündigte zudem an, ihr Hygienekonzept zu lockern. In Absprache mit dem zuständigen Bundesministerium will die DFL ihre Bestimmungen «an die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Gesamtgesellschaft anpassen.» So könnte das Tragen von Masken bei den Ersatzspielern sowie auf den Tribünen wegfallen, sofern der Mindestabstand eingehalten wird.
Zudem spricht sich die DFL für Zulassung von mehr Journalisten (derzeit zehn) und Fotografen (drei) aus. Auch die Delegationen der Clubs, die bisher nur acht (Heimverein) beziehungsweise vier (Gastverein) Vertreter umfassen dürfen, solle erweitert werden. Der unmittelbare Personenkreis um die Mannschaft sei aber «nach wie vor als hochsensibel anzusehen», hieß es.
(dpa)