Berlin (dpa) – Das Revierderby auf Schalke bot weder Tore noch einen Sieger. Der FC Bayern gewinnt wieder nur glücklich und dank Rekord-Torjäger Robert Lewandowski. In Paderborn wird eine Premiere gefeiert, in Freiburg hadern Leipziger mit der eigenen Leistung.
TABELLENFÜHRER: Der FC Bayern ist wieder spitze – aber nur unter Vorbehalt. Die Münchner mühten sich zu einem 2:1 gegen Union Berlin und lösten Borussia Mönchengladbach ab. Die Rheinländer können heute (18.00 Uhr/Sky) mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt aber ebenso wieder vorbeiziehen wie der in seinen bisherigen Pflichtspielen der Saison noch ungeschlagene VfL Wolfsburg zuvor (15.30 Uhr/Sky) mit drei Punkten gegen den FC Augsburg.
NULLNUMMER: Langweiler statt Aufreger? Das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund endete in der Bundesliga zum elften Mal torlos, so häufig wie keine andere Begegnung. Viel hätte allerdings nicht gefehlt, dass vor allen die Gastgeber hätten jubeln können. Salif Sané traf nur die Latte (28.), Suat Serdar den Pfosten (33.). «Wir nehmen viel richtig Gutes aus dem Spiel mit, nur das Beste nicht, die drei Punkte», sagte Schalke-Trainer David Wagner. BVB-Trainer Lucien Favre zollte dem überlegenen Gegner Respekt: «Das war ein sehr schweres Spiel für uns, weil Schalke sehr hoch gepresst hat. Es ist in den Zweikämpfen die beste Mannschaft der Bundesliga.»
REKORD: Münchens Robert Lewandowski traf als erster Spieler in der 57-jährigen Bundesliga-Geschichte an den ersten neun Spieltagen. Der polnische Nationalspieler war gegen Berlin in der 53. Minute zum 2:0 erfolgreich. «Ich bin stolz», sagte er im Anschluss. «Es freut mich sehr, dass wir gewonnen haben. Und dass ich wieder ein Tor geschossen habe.» Wird die Serie fortgesetzt? Am kommenden Samstag spielt der FC Bayern bei Eintracht Frankfurt – vor gut einem Jahr, beim 5:0-Sieg im Supercup, gelang Lewandowski bei den Hessen ein Dreierpack.
JOKER: Wenn die Nummer 18 grün auf der Auswechseltafel am Spielfeldrand aufleuchtet, sollten die gegnerischen Trainer gewarnt sein. Nils Petersen erzielte beim überraschenden 2:1 des SC Freiburg gegen RB Leipzig sein bereits 22. Jokertor in der Bundesliga. Die Breisgauer kletterten vor den Sonntagsspielen auf den zweiten Tabellenplatz und sind mindestens für einige Stunden erster Bayern-Jäger. Torrekord-Einwechselspieler ist Petersen allerdings schon seit 2017, damals löste er den früheren Münchner Nationalspieler Alexander Zickler ab.
ÄRGER: Julian Nagelsmann, in der Bundesliga derzeit wenig erfolgreicher Trainer der Leipziger, zog im schwarzen Kapuzenpulli Bilanz und stellte nach der Niederlage im Breisgau folgerichtig fest: «Der Druck, der eh schon ein bisschen da war, ist heute auf den Mann im schwarzen Hoodie noch ein bisschen größer geworden.» Die ambitionierten Sachsen hinken nach vier sieglosen Liga-Spielen den Erwartungen weit hinterher. Die nächste Chance bietet sich am Samstag gegen den FSV Mainz 05.
PREMIERE: Acht Spieltage voller enttäuschender Ergebnisse, am neunten hat es geklappt: Aufsteiger SC Paderborn hat mit dem 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf den langersehnten ersten Saisonsieg geschafft. «Ich freue mich einfach. Ich freue mich für die Jungs und ich freue mich für das, was wir getan haben», sagte Trainer Steffen Baumgart. «Wir haben schon viele Spiele besser gemacht. Aber heute haben uns die Leidenschaft und die Mentalität nach vorne getragen.»
(dpa)