Krasnodar – Bayer Leverkusen kann nach dem Europacup-
Comeback von Trainer Peter Bosz mit dem Achtelfinale in der Europa League planen. Das 0:0 beim russischen Tabellenzweiten FK Krasnodar ist vor dem Rückspiel in einer Woche eine Situation, die eher für Bayer spricht.
Vor 34.827 Zuschauern im Krasnodar-Stadion hatte der Fußball-Bundesligist durchaus gute Chancen zum Sieg, konnte aber dank einer Steigerung nach der Pause auch mit dem torlosen Remis zufrieden sein.
Bei vier Grad Celsius in der südrussischen Stadt begannen die Gäste mit der gleichen Startelf wie beim 5:1-Sieg in Mainz. Und die 116 mitgereisten Bayer-Fans sahen ein flottes Spiel mit zunächst etwas aktiveren Leverkusenern. Dauerläufer Karim Bellarabi hatte nach Zuspiel von Leon Bailey die erste gute Gelegenheit in der Partie (7.) – doch sein Schuss wurde abgeblockt.
Der Bundesliga-Sechste spielte jetzt munter mit, war aber oft zu nachlässig bei Pässen im Mittelfeld. So setzte Krasnodar mit seinen überfallartigen Kontern fast im Minutentakt Nadelstiche. Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky konnte einen Distanzschuss von Wanderson nicht festhalten (21.) – ohne Folgen. Bei einer Top-Möglichkeit von Iwan Ignatjew musste der Finne im Bayer-Tor dann Kopf und Kragen riskieren (24.).
Die größte Chance vor der Pause vergab der Schwede Kristoffer Olsson, der nach einer Eingabe von Wanderson nur knapp scheiterte (39.). Als Bailey aus 20 Metern gefährlich abzog, schien die Gästeführung fällig – doch Stanislaw Krizjuk lenkte den Ball in höchster Not noch um den Pfosten (56.). Kurz zuvor hatte Kevin Volland eine gute Chance.
Die Mannschaft von Trainer Bosz, der 2017 mit Ajax Amsterdam Europa-League-Finalist war, hatte nun mehr vom Spiel als die Multi-Kulti-Truppe von Krasnodar mit Spielern aus sieben Nationen. Der Mannschaft von Trainer Murad Musajew merkte man nach der Pause an, dass sie immerhin 63 Tage kein Pflichtspiel mehr absolviert hat. Das letzte war am 13. Dezember, als die Russen in der Gruppenphase der Europa League 0:3 in Sevilla verloren.
Auch ohne Kapitän Lars Bender, der wegen eines Faserrisses im Oberschenkel fehlte, bot die Werkself eine couragierte Auswärts-Vorstellung. Der emsige Bellarabi vergab eine weitere Chance zum durchaus möglichen Auswärtssieg (66.). Bosz brachte in Lucas Alario in der 79. Minute noch einen weiterern Stürmer – doch der erlösende Treffer glückte auch in der stürmischen Schlussoffensive mit einem wegen Handspiels aberkannten Alario-Treffer nicht mehr.
(dpa)