Düsseldorf (dpa) – Das Achtelfinalspiel zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach am Donnerstag ist das 35. deutsche Duell im Fußball-Europacup seit 1972 – und das erste in der 2009 eingeführten Europa League.
Insgesamt 67 Partien – 33 Vergleiche mit Hin- und Rückspiel und ein Finale – gab es seitdem entweder zwischen Bundesligisten und Vereinen der DDR-Oberliga oder bundesligaintern. Zweimal trafen deutsche Teams im Endspiel aufeinander, sechs Mal im Halbfinale. Einige Vergleiche sind legendär. Die Deutsche Presse-Agentur blickt auf besondere Duelle zurück:
Saison 2012/2013, Champions League, Finale, Borussia Dortmund – Bayern München (1:2):
Das erste deutsche Endspiel in der Königsklasse stieg ausgerechnet im englischen Fußball-Mekka Wembley, und zwar zwischen den einzigen früheren Gewinnern aus Deutschland. Beide Teams boten ein gutes Spiel und machten Werbung für den deutschen Fußball. Die Bayern siegten im letzten Spiel von Jupp Heynckes als Trainer durch ein spätes Tor von Arjen Robben (89.) und holten erstmals das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Europacup.
Saison 2008/2009, UEFA-Pokal, Halbfinale, Werder Bremen – Hamburger SV (0:1, 3:2):
Das Treffen der Nord-Rivalen auf internationaler Bühne war in mehrfacher Hinsicht brisant und denkwürdig. Zum einen war es ein Halbfinale, zum anderen spielten Werder und HSV auch im Pokalfinale und der Liga in diesem Zeitraum gegeneinander, vier Mal in 19 Tagen. Das Finale erreichte Werder auch dank einer Papierkugel: Durch sie versprang ein Ball und bescherte den Bremern im Rückspiel den Eckball, der das vorentscheidende 3:1 zur Folge hatte. Im Endspiel verpasste Werder mit dem 1:2 gegen Schachtjor Donezk den Triumph im letztmals ausgespielten UEFA-Cup. Danach wurde die Europa League eingeführt.
Saison 1973/1974, Europapokal der Landesmeister, Bayern München – Dynamo Dresden (4:3, 3:3):
Das erste Pflichtspiel eines Meisters aus dem Westen gegen den aus dem Osten nach dem Mauerbau. Die hoch favorisierten Bayern – unter anderen mit Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer – staunten nicht schlecht, als die Sachsen nach der Halbzeit 3:2 in Führung gingen. Erst kurz vor dem Abpfiff gelang Gerd Müller das Siegtor. Das Rückspiel wurde zum Politikum: Die DDR-Führung wollte einen Sieg. 28 000 der 36 000 Plätze im Harbig-Stadion hatte die Stasi mit verdienten Genossen besetzt. Auch die Bayern sorgten für Schlagzeilen: Ihr Bus traf erst kurz vor Spielbeginn an der Elbe ein, auch brachten sie einen eigenen Koch mit nach Dresden. Wieder schoss Müller nach erneuter 3:2-Führung der Dynamos das entscheidende Tor zum 3:3.
Saison 1988/1989, Europapokal der Landesmeister, 1. Runde, Berliner FC Dynamo – Werder Bremen (3:0, 0:5):
Eines der Wunder von der Weser, die Bremen mit Trainer Otto Rehhagel im Europacup häufiger schaffte: Gegen den DDR-Rekordmeister BFC Dynamo, unter anderen mit Thomas Doll und Andreas Thom überragend besetzt, schienen die Bremer nach dem 0:3 im Hinspiel praktisch chancenlos. Durch ein furioses 5:0 im Rückspiel zogen sie aber doch noch in die zweite Runde des Meisterwettbewerbs ein. Im Viertelfinale war der AC Mailand dann eine Nummer zu groß für die Werderaner.
Saison 1985/1986, Europapokal der Pokalsieger, Viertelfinale, Dynamo Dresden – Bayer Uerdingen (2:0, 3:7):
Mit dem Sieg im ersten DFB-Pokalfinale nach dem fixen Wechsel des Endspiels nach Berlin gegen Bayern München hatte Uerdingen schon ein Stück deutsche Fußball-Geschichte geschrieben. Es folgte ein noch größeres, eines der legendärsten Spiele der Europacup-Geschichte. Nach dem 0:2 in Dresden lagen die Krefelder zur Pause des Rückspiels mit 1:3 gegen Dynamo mit Matthias Sammer und Ulf Kirsten zurück. Viele 05-Fans traten enttäuscht vorzeitig den Heimweg an. Sie sollten sich ärgern, denn sie verpassten das Wunder von der Grotenburg! In einer Umfrage des Magazins «11 Freunde» wurde das Spiel zum «größten Fußballspiel aller Zeiten» gewählt.
Saison 1979/1980, UEFA-Pokal, Halbfinale und Endspiel:
Der UEFA-Cup im Jahr 1980 war fest in deutscher Hand. Die letzten vier Teams kamen alle aus der Bundesliga und spielten den Pokal unter sich aus. Eintracht Frankfurt setzte sich zunächst gegen Bayern München durch (0:2, 5:1 n.V.), und im damals noch in zwei Partien ausgetragenen Endspiel auch gegen Borussia Mönchengladbach (2:3, 1:0). Die Gladbacher hatten zuvor den VfB Stuttgart im Halbfinale ausgeschaltet (1:2, 2:0).
(dpa)