Lauf-Ass Orth greift DLV an: «Verstörende Signale»

Regensburg – 3000-Meter-Läufer Florian Orth verzichtet aus Ärger über den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) auf seine Teilnahme bei der Hallen-EM am Wochenende in Belgrad.

Der 27 Jahre alte Olympia-Teilnehmer aus Regensburg spricht in einem offenen Brief auf seiner Facebook-Seite von «verstörenden Signalen» von Seiten des DLV. Er möchte «für einen Verband, der mir als Athlet weder vertraut noch meine Leistung respektiert, und ein Land, das mich nach meinem besten Jahr 2016 dank Spitzensportreform sowohl für Trainingslager, Sporthilfe als auch Verdienstausfall in meiner dualen Karriere nicht mehr für förderungswürdig hält, vorerst nicht mehr an den Start gehen», schreibt Orth.

Den EM-Siebten über 5000 Meter plagen seit den deutschen Meisterschaften vor zehn Tagen in Leipzig muskuläre Probleme, weil er seiner Ansicht nach gezwungen worden sei, dort innerhalb von 28 Stunden drei Starts zu absolvieren, um sicher nominiert zu werden – und das nach einem Höhentrainingslager.

Orth war in Leipzig Zweiter über 3000 Meter geworden. Trotz internationaler Norm sei ihm vom Bundestrainer gesagt worden, das reiche nicht, er müsse noch einen Leistungsnachweis am nächsten Tag über 1500 Meter erbringen. Dabei sei er im Qualifikationszeitraum zwischen Januar 2016 und 26. Februar 2017 mit 7:51,04 Minuten schnellster Deutscher gewesen. Zudem beklagte sich der EM-Siebte über 5000 Meter, der als Zahnarzt arbeitet, dass die Frage des Verdienstausfalls erneut ungeklärt sei.


(dpa)

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