Frankfurt/Main – Philipp Lahm will sich auch im Falle eines Scheiterns der EM-Kandidatur dauerhaft beim Deutschen Fußball-Bund engagieren.
«Wenn wir über Werte sprechen und darüber, wofür unser Land steht, dann geht das über die Bewerbung hinaus, auch wenn wir den Zuschlag nicht bekommen. Ich strebe schon etwas Längerfristiges an, um richtig an den Themen arbeiten zu können, die mir wichtig sind», sagte der EM-Botschafter des DFB in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Ein Zuschlag für das Turnier 2024 am Donnerstag durch die UEFA wäre laut Lahm eine Chance für Deutschland und Europa gesellschaftliche Probleme wie die Debatte um die Flüchtlingspolitik zu lösen.
«Es geht in der Gesellschaft nicht immer nur bergauf, es gibt auch Phasen, die schwieriger sind. Das Wichtigste ist, dass man miteinander kooperiert, es ist immer besser, miteinander zu sprechen, als nebeneinanderher zu leben. Und das kann so ein Turnier uns bieten, oder besser gesagt: nicht nur uns, sondern ganz Europa», betonte der DFB-Ehrenspielführer. Die Türkei ist der einzige deutsche EM-Konkurrent. Bei einer Vergabe an den DFB würde Lahm Organisationschef für das übernächste Kontinentalturnier.
Im deutschen Fußball sieht der WM-Kapitän von 2014 das Verhältnis zwischen Profis und Amateuren als zentrales Thema: «Das muss zusammen harmonieren, und zurzeit harmoniert es nicht so ganz. Die Basis ist das Wichtigste, die darf man nicht verlieren», sagte der 34-Jährige.
(dpa)