Kurze Weltmeister-Parade beschäftigt nun auch Élyséepalast

Paris – In den Streit um eine angeblich zu kurze Siegesfeier der französischen Fußball-Weltmeister hat sich nun auch der Élyséepalast eingeschaltet.

«Es wurde nie verlangt, die Fahrt auf den Champs-Élysées zu beschleunigen», teilte der Sprecher des Präsidenten-Amtssitzes, Bruno Roger-Petit, via Twitter mit. Die Franzosen hatte sich im WM-Endspiel mit 4:2 gegen Kroatien durchgesetzt.

Enttäuschte Fans kritisieren, dass ihre Fußball-Helden am Montag bei ihrer triumphalen Rückkehr aus Russland nur sehr kurz auf der Prachtstraße im Pariser Westen zu sehen waren. Die Nationalspieler waren in einem offenen Doppeldeckerbus in Richtung Élyséepalast unterwegs gewesen, wo sie von Präsident Emmanuel Macron empfangen wurden.

Roger-Petit teilte weiter mit, der Elyséepalast habe seine Gesprächspartner «immer darauf hingewiesen, dass ihm die geplante Länge zu kurz erschien». Macron habe aber den vom französischen Team und seinen Vertretern gewünschten Ablauf respektiert. Der Sieg der «Bleus» verdiene diese Polemik nicht, so Roger-Petit.

Auch Regierungssprecher Benjamin Griveaux bedauerte die Debatte, äußerte aber gleichzeitig Verständnis. «Wir verstehen die Enttäuschung der Anhänger.» Griveaux hob hervor, dass es bei der Fahrt der Spieler auf den Champs-Élysées vor Hunderttausenden Menschen keinen Sicherheits-Zwischenfall gegeben habe. «Die Polizeipräfektur hat eine gute Arbeit gemacht.»

Der Bus mit den Spielern sei gar nicht so schnell gefahren, sagte Polizeipräfekt Michel Delpuech dem Radiosender Europe 1. «Die Menschenmenge auf den Champs-Élysées war riesig, mindestens 300.000 Menschen.» Er verwies auch auf die Gefahr von Terroranschlägen. Die Parade der Weltmeister dauerte nur zwölf Minuten. 1998, als die damalige Nationmannschaft den Titel errungen hatte, brauchte der Teambus laut Zeitung «Le Monde» rund zwei Stunden, um sich einen Weg durch die Massen zu bahnen.

Unterdessen denkt Jungstar Kylian Mbappé schon über das Weltturnier in vier Jahren in Katar nach. Das Team werde 2022 zurück sein, sagte er dem Fernsehsender TF1. «Sogar vorher, bei der Europameisterschaft 2020», fügte der 19-Jährige hinzu.


(dpa)

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