Kult auf Hawaii: Hitze-Herausforderung für Frodeno und Co.

Kailua-Kona – Jan Frodeno steht drei Stunden vor dem Start auf. Das heißt etwa um halb vier Ortszeit in Kailua-Kona. Frühstück, ein starker Kaffee, Dehnübungen, Trinkflaschen auffüllen. Gute eine Stunde vor dem Start um 6:35 Uhr ist Frodeno dort, wo es losgeht.

Ein Ablauf, der auf Profis mehr oder weniger wie auf Altersklassen-Athleten zutrifft, die sich für die WM qualifiziert haben. Wenn es losgeht, müssen alle 3,8 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und zum Schluss noch einen Marathon laufen.

Ein Blick auf die größten Herausforderungen…

… beim Schwimmen: Es geht zur Sache. Schwimmen im offenen Meer. Der Start erfolgt im Wasser. Zuerst die männlichen Profis, danach die Frauen. Anschließend sind die männlichen Altersklassen-Athleten dran, zum Schluss die weiblichen sogenannten Agegrouper. Weil das Wasser rund 26 Grad warm sein wird, sind Neoprenanzüge verboten. Der Salzgehalt im Wasser hat den Vorteil des zusätzlichen Auftriebs. Er greift aber die Schleimhäute an.

… beim Radfahren: Kurven sind nicht das Problem. Es geht meist recht geradeaus, 90 Kilometer bis zum Wendepunkt und wieder zurück. Die Landschaft ist oft karg, große Teile der Strecke befinden sich auf dem Queen Kaahumanu Highway. Zuschauer stehen dort eher selten an der Strecke. Ständiger Begleiter ist aber der Wind. Mumuku wird er genannt. Er kann sehr böig sein und vor allem große Probleme bereiten, wenn er von der Seite kommt. Deswegen sind Scheibenräder auf Hawaii bei der WM auch verboten. Kommt der Wind von vorne, wird der Kraftaufwand noch größer. Und das Schlechte: Gerade die langsameren Athleten haben nicht selten auf dem Hin- und Rückweg mit Gegenwind zu kämpfen.

… beim Laufen: Es ist vor allem die Hitze, die allen zu schaffen macht. Am Renntag sollen Temperaturen bis zu 34 Grad erreicht werden – bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Wichtig ist es dann, den Körper immer wieder zu kühlen. Hinzu kommt, dass es ständig auf und ab geht, flach ist der Kurs nicht.

Jan Frodeno: «Es gibt hier niemals das Gefühl der ultimativen Sicherheit. Und ich glaube, das ist auch ganz gut so, weil hier für uns Ausdauersportler andere Gesetze gelten: Das letzte bisschen Selbstvertrauen schenkt dir die Insel nie.»


(dpa)

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