Konkurrenz für Neuer: Bayern bestätigen Nübel-Verpflichtung

München – Der FC Bayern hat die Verpflichtung von Alexander Nübel vom FC Schalke 04 perfekt gemacht und damit einen Konkurrenten für Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer verpflichtet.

Wie der deutsche Rekordmeister unmittelbar nach dem verspäteten Start der Sondermaschine ins Trainingslager in Katar mitteilte, kommt der bisherige Kapitän der Königsblauen im Sommer ablösefrei nach München und erhält einen Fünfjahresvertrag.

Der 23-jährige Nübel gilt als eines der größten Torhüter-Talente im deutschen Fußball. Er wird sich nach seinem kontrovers diskutierten Transfer beim FC Bayern aber erstmal mit der Rolle als Nummer 2 hinter Teamkapitän Neuer (33) in München begnügen müssen.

Nübel geht denselben Weg wie Neuer, der im Sommer 2011 ebenfalls als Schalker Nummer eins nach München gewechselt war. Die Voraussetzungen sind aber deutlich andere. Neuers Konkurrent war damals Routinier Hans-Jörg Butt, der zuvor mit Thomas Kraft um den Platz zwischen den Pfosten gekämpft hatte. Neuer selbst ist hingegen beim FC Bayern momentan unantastbar und extrem ehrgeizig dazu. Selbst bei Testspielen räumt er nur ungern seinen Posten.

Seinen bis Ende Juni 2021 datierten Vertrag soll Neuer auf Wunsch des Vereins demnächst sogar bis zum Sommer 2023 verlängern. Der gebürtige Gelsenkirchener schloss in einem «Kicker»-Interview eine Fortsetzung seiner aktiven Laufbahn selbst bis zur Heim-Europameisterschaft 2024 nicht aus. «Noch bin ich fit und von daher bereit!», sagte Neuer, dessen aktueller Schattenmann Sven Ulreich vertraglich noch bis zum Sommer 2021 gebunden ist.

Der nächste Karriereschritt Nübels zeugt von Selbstbewusstsein, auch wenn seine Spielanteile vorerst gering sein dürften. Die Führung der Bayern versucht offenbar Neuer zu bewegen, auf eine gewisse Zahl von Einsätzen zugunsten Nübels zu verzichten.

Die Schalker konnten den früheren U21-Nationaltorwart nicht mal mit einem Stammplatz, der Beförderung zum Kapitän und einem üppigen Angebot zur Vertragsverlängerung zum Bleiben bewegen. «Wir haben alles dafür getan, ihn auf Schalke zu halten. Nun müssen wir seine Entscheidung akzeptieren – kapieren tue ich sie nicht», hatte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies in der «Bild» kritisiert.

Nübel muss sich nach dem Vollzug des Transfers auf schwere, letzte Monate bei Schalke einstellen – nicht zuletzt bei den Fans. Ein Wechsel zum FC Bayern kommt bei ihnen stets schlecht an. Den Auftritt der Schalker in München am 25. Januar wird Nübel auf jeden Fall auf dem Rasen verpassen. Seine Sperre nach einem Kung-Fu-Tritt gegen den Frankfurter Mijat Gacinovic läuft erst danach ab.

Die Schalker verlieren nach Leon Goretzka (FC Bayern), Max Meyer (Crystal Palace) oder Joel Matip (Liverpool) den nächsten Leistungsträger und kassieren wieder mal keine Ablöse.


(dpa)

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