Frankfurt/Main (dpa) – Lang hat’s gedauert, am Ende waren es viele Kompromisse, die DFB-Trainer Horst Hrubesch für das olympische Fußballturnier in Kauf nehmen musste.
«In der Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus der aktuellen U21-Nationalmannschaft und älteren Spielern gefunden. Die Qualität des Teams ist trotz der schwierigen Nominierung absolut top. Ich freue mich auf jeden einzelnen und bin sicher, dass mit diesen Jungs vieles möglich ist», sagte Trainer Horst Hrubesch nach der Kader-Bekanntgabe, die eigentlich schon einen Tag früher erwartet wurde.
Mit Weltmeister Matthias Ginter von Borussia Dortmund, den Zwillingen Lars und Sven Bender (Leverkusen/Dortmund) sowie den bereits in der A-Mannschaft erprobten Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Max Meyer und U21-Kapitän Leon Goretzka (beide Schalke) hat Hrubesch einige namhafte Akteure dabei. Als dritter Spieler über 23 Jahre kommt der Freiburger Nils Petersen dazu.
Auf die EM-Fahrer Joshua Kimmich, Leroy Sané, Julian Weigl und Jonathan Tah musste der Coach allerdings verzichten. Auch die im Aufgebot erwarteten Kölner Dominique Heintz und Leonardo Bittencourt (nur auf Abruf) sind nicht dabei.
Hrubesch und DFB-Sportdirektor Hansi Flick hatten seit Monaten für die Abstellung geworben, um in Brasilien eine schlagkräftige Truppe an den Start zu schicken. Die bestmögliche Mannschaft schickt der DFB nicht ins Rennen. Andere Nationen wie etwa Brasilien mit Superstar Neymar setzen andere Prioritäten.
Hrubesch lässt sich das Abenteuer Olympia trotzdem nicht verderben. «Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele ist riesengroß. Das Ziel Rio begleitet mich schon sehr lange. Das wird für uns ein einmaliges Erlebnis, von dem die Spieler noch ihren Enkeln erzählen werden», sagte der DFB-Coach. Auch Dortmunds Weltmeister Ginter fiebert der Medaillenjagd bei Olympia entgegen. «Ich freue mich sehr. Ich habe schon früh signalisiert, dass ich gerne mitfahren möchte. Ich bin froh, dass der Verein mich freigibt», sagte der BVB-Profi.
Die Dortmunder zählen wie der FC Schalke 04, Bayer Leverkusen, FC Ingolstadt, RB Leipzig und 1899 Hoffenheim zu den Clubs, die immerhin zwei Spieler abstellen. Im Vorfeld der Nominierung hatten Vereine und Verband sich darauf geeinigt, maximal zwei Spieler aus einem Club abzustellen. Die Teams von Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC sind komplett befreit, weil sie schon früh in der Chanmpions-League- und Europa-League-Qualifikation antreten müssen. Insgesamt haben zehn Bundesligisten und Zweitligist Karlsruher SC Spieler abgestellt. Einziger Legionär im Team ist Serge Gnabry vom FC Arsenal.
Die DFB-Elf trifft in der Vorrunde des olympischen Turniers, das vom 4. bis zum 20. August stattfindet, auf Mexiko, Südkorea und Fidschi. Die Vorrundenspiele bestreitet die deutsche Mannschaft in Salvador und Belo Horizonte.
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(dpa)