London – Irgendwie scheint Fußball-Trainer Jürgen Klopp nicht so richtig an den Liverpooler Titelgewinn auf dem Sofa zu glauben.
«Ich bin sicher, das Spiel nächste Woche gegen Man City ist ein Muss für jeden Fußball-Fan auf dem Planeten», sagte der Coach nach dem 4:0 (2:0)-Sieg gegen Crystal Palace. Der Premier-League-Spitzenreiter hat 86 Punkte, der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Manchester City beträgt 23 Zähler. Und sollte Titelverteidiger City sein Auswärtsspiel am Abend beim FC Chelsea nicht gewinnen, wären dies Reds bei noch sieben ausstehenden Spielen und 21 zu vergebenden Punkten in dieser Spielzeit nicht mehr einzuholen.
Bei einem Man-City-Sieg in London könnte die Titelentscheidung am 2. Juli im direkten Duell zwischen dem Team von Pep Guardiola und Klopps Liverpool fallen. Nur dann wäre das Spiel ein Muss für die Fußball-Fans. Auch wenn Klopp über das anstehende Spitzenspiel sagt: «Was auch immer entschieden wird oder nicht, zwei wirklich, wirklich gute Teams stehen sich gegenüber und das wird ziemlich interessant sein, um ehrlich zu sein.»
Auf alle Fälle wird sich Klopp das Gastspiel von Man City vor dem Fernseher ansehen. «Ich schaue das Spiel nicht, um eine Feier vorzubereiten. Ich schaue es, weil wir eine Woche später gegen City spielen. Also muss ich es schauen, besonders gegen Chelsea, gegen die wir auch noch spielen. Es ist ein wichtiges Spiel, das man aus vielen Gründen schauen sollte», sagte der 53 Jahre alte Trainer vielsagend.
Es wäre bereits die 19. Meisterschaft für Liverpool, aber die erste seit 30 Jahren und die erste seit Einführung der Premier League. In der Vorsaison hatte die Klopp-Elf den Titel nur knapp verpasst. Die Reds lagen in der Abschlusstabelle einen Punkt hinter Meister City.
In dieser Saison, der fünften unter Coach Jürgen Klopp, hat Liverpool 27 von 30 Spielen gewonnen, zweimal unentschieden gespielt und nur eine einzige Partie verloren. Ob sich das Team nach dem nicht unmöglichen Meisterstück auf dem Sofa zusammenfindet, weiß Klopp nicht: «Ich habe mit diesen Dingen nicht zu tun.»
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(dpa)