Stoke-on-Trent – Das Ende der Misere gegen kleine Mannschaften versetzte Jürgen Klopp in große Freude. «Gewaltig, es ist absolut gewaltig», sagte der deutsche Trainer nach dem 2:1 seines FC Liverpool bei Stoke City.
Endlich hatten die Reds nach diversen Pleiten gegen ein formal deutlich schwächeres Team mal wieder gewonnen. Und Klopp hatte seinen persönlichen Anteil. Beide Torschützen, Philippe Coutinho und Roberto Firmino, wechselte er zur Halbzeit ein – trotz Risikos. «Es war nicht klar, ob Roberto und Phil für 45 Minuten bereit wären», erklärte Klopp. «Phil hat in drei Tagen drei Kilo verloren!»
Nach dem Sieg in der englischen Provinz hat der FC Liverpool weiter gute Aussichten, sich für die Champions League zu qualifizieren. «Liverpool liefert den größten Sieg der Saison an einem vielleicht wegweisenden Nachmittag», schrieb die Tageszeitung «Liverpool Echo». BBC Sport stellte fest, Klopps Elf habe endlich den «Fluch» überwunden, immer wieder gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu verlieren.
Die Reds hatten die Auswärtspartie in Stoke dank einer starken zweiten Halbzeit nach dem 0:1-Rückstand noch gedreht. Für die gesundheitlich angeschlagenen Brasilianer Coutino und Firmino ließ Klopp zunächst den 17 Jahre alten Ben Woodburn und den 18-jährigen Trent Alexander-Arnold von Beginn an spielen. Doch nach der schwachen ersten Hälfte und dem Rückstand war für die Jungprofis Schluss. «Sie haben herausragende Talente, sie sind fantastische Jungs. Alles wird gut», baute Klopp das Duo auf.
Liverpool steht nach dem starken Comeback in Stoke weiter auf Platz drei der Premier-League-Tabelle. Der Blick des Trainers ging aber bereits nach vorn: «Wir müssen das nächste Woche bestätigen. Und dann in der nächste Woche. Und in der nächsten Woche. So ist das.»
Der Tabellenvierte Manchester City bleibt Liverpool weiter auf den Fersen. Das Team um den deutschen Nationalspieler Leroy Sané schlug Hull City mit 3:1 und hat nur zwei Punkte Rückstand auf die Reds. «Es war wichtig, nach so langer Zeit ohne Sieg wieder zu gewinnen», erklärte Coach Pep Guardiola. In der Liga war seine Mannschaft zuletzt vier Mal sieglos geblieben. Vorteil für Man City: Das Team hat eine Partie weniger absolviert als der FC Liverpool.
Tabellenführer FC Chelsea bewies beim AFC Bournemouth Nervenstärke. Tottenham Hotspur hatte die Blues mit einem 4:0-Sieg gegen den FC Watford unter Druck gesetzt. Chelseas Vorsprung war vorübergehend auf vier Punkte geschrumpft. Doch die Mannschaft des italienischen Trainers Antonio Conte setzte sich in Bournemouth mit 3:1 durch. «Druck zu haben ist normal», erklärte Conte. «Wenn du einen Konkurrenten wie Tottenham hast, der in guter Form ist und dich kriegen will, dann ist es wichtig, eine gute Antwort parat zu haben. Das war eine gute Antwort.»
(dpa)