Klopp feiert Sieg gegen Mourinho und freut sich auf den FCB

Liverpool – Jürgen Klopp freut sich auf den FC Bayern. «Gutes Los», sagte der Coach des FC Liverpool nach der Auslosung des Champions-League-Achtelfinales. «Es war klar, dass es schwer werden würde, sie sind natürlich ein Topteam.»

Doch in der aktuellen Form kann der in der Premier League unbesiegte Spitzenreiter Liverpool mit breiter Brust in die Duelle am 19. Februar und 13. März gehen. «Für mich ist das schön, nach Deutschland zu fahren», freute sich der Trainer.

Am Sonntag hatten seine Reds erneut ein überragendes Spiel gemacht und den Erzrivalen Manchester United mit 3:1 (1:1) düpiert. Beim unterlegenden Fußball-Rekordmeister dürfte sich die Vorfreude auf das Achtelfinale in Grenzen halten. Man United bekommt es in der Königsklasse mit Paris Saint-Germain und Trainer Thomas Tuchel zu tun – und damit auch mit den Superstars Neymar und Kylian Mbappé.

Man-United-Coach José Mourinho war nach der Niederlage in Anfield kleinlaut. «Sie haben uns gezeigt, dass sie das bessere Team sind», sagte der einst als The Special One bekannte Portugiese fast resignierend. Hingegen war Klopp überglücklich über den Heimsieg. «Unglaublich! Das ist wirklich schön und ich finde absolut verdient», sagte er, nachdem seine Reds die Tabellenführung verteidigt hatten. Wie zufrieden er mit seiner Mannschaft war? «Sehr! Sehr, sehr, sehr!»

«Man braucht ein bisschen Glück, das brauchten wir für beide Tore, die abgefälscht wurden», räumte er mit Blick auf den Doppelpack von Xherdan Shaqiri (73./80. Minute) ein. «Aber diese Situationen zu erzwingen, die Momente zu haben, das ist Fußball, oder?» Mit der Einwechslung Shaqiris kurz vorher hatte Klopp ein gutes Händchen bewiesen. Der Schweizer, der von 2012 bis 2015 beim FC Bayern unter Vertrag stand, ließ Anfield mit seinen Treffern beben.

Britische Medien waren voll des Lobes für den Tabellenführer – und sparten nicht mit Häme für den Verlierer. «Liverpool demütigt Manchester United mit Fußball, den José Mourinho nicht hinbekommt», schrieb die Zeitung «Liverpool Echo». Der «Telegraph» resümierte: «Xherdan Shaqiri zeigt die Klasse und Tiefe, die Manchester United fehlt.» Oder die 90 Minuten auf der Bank sitzt, wie Paul Pogba, auf den Mourinho offenbar nicht mehr setzt.

Die Klopp-Elf war in einer starken Anfangsphase durch Sadio Mané (24.) in Führung gegangen. «Der brillante Start gehört zu unseren besten Auftritten, seit ich in Liverpool bin, ganz ehrlich», sagte Klopp, «die erste halbe Stunde war überragend.» Und das nur fünf Tage, nachdem sich der Champions-League-Sieger von 2005 mit einem 1:0 gegen den SCC Neapel in die K.o.-Phase gezittert hatte. Der starke Torwart Alisson rettete den Sieg mit seinen Paraden über die Zeit.

Gegen Man United patzte ausgerechnet der Brasilianer. Einen Schuss von Romelu Lukaku hielt Alisson nicht fest. Jesse Lingard (33.) staubte ab und brachte Liverpool mit dem Gegentreffer für kurze Zeit aus dem Konzept. Der Halbzeit-Pfiff kam Klopp deshalb ganz gelegen. «Da konnten wir ein paar Dinge anpassen», sagte er. Mit Erfolg.

Mourinho hingegen, dem von BBC ein «kreativer Bankrott» attestiert wurde, arrangiert sich mit dem Minimalziel. «Platz vier können wir noch erreichen», sagte er nach dem Spiel. Einen solchen Satz hätte man zu den Glanzzeiten des Portugiesen beim FC Chelsea und bei Real Madrid garantiert nicht von ihm gehört. Britische Medien spekulieren bereits über einen vorzeitigen Abschied aus Manchester im Sommer.


(dpa)

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