Melbourne – Dank einer soliden Leistung gegen eine gefährliche Außenseiterin hat Angelique Kerber die dritte Runde der Australian Open erreicht.
Zwei Tage vor ihrem 31. Geburtstag siegte die Tennis-Weltranglisten-Zweite in Melbourne 6:2, 6:3 gegen die brasilianische Qualifikantin Beatriz Haddad Maia und feierte ihren 100. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Die Titelträgerin von 2016 benötigte trotz des letztlich klaren Erfolges 1:21 Stunden für ihren Erfolg gegen die 195. der Weltrangliste, die schon einmal zu den Top 60 der Welt zählte.
«Es war wirklich ein hartes Match, sie hat richtig gut gespielt. Ich wusste, dass ich mein bestes Tennis spielen musste», sagte Kerber im Siegerinterview in der Rod-Laver-Arena. Am Freitag trifft die Wimbledonsiegerin an ihrem Geburtstag auf die Australierin Kimberly Birrell. Die 20-Jährige ist sogar nur die Nummer 240 der Weltrangliste und dank einer Wildcard dabei. Birell siegte am Mittwoch dennoch gegen die an Nummer 29 gesetzte Kroatin Donna Vekic. «Ich habe heute ein bisschen was vom Match gesehen, sie hat gut gespielt, sie spielt hier zu Hause», sagte Kerber.
Dass die Zahlen nicht unbedingt viel aussagen, zeigte sich auch in Kerbers Match schnell. In dem Duell zweier Linkshänderinnen wirkte die 22 Jahre alte Außenseiterin selbstbewusst. Die 1,85 Meter große Haddad Maia suchte dank ihres guten Aufschlages und druckvoller Grundschläge die Offensive und auch den Weg ans Netz.
Allerdings unterliefen ihr dabei eine Vielzahl von Fehlern, nach einem schwer erarbeiteten Break für Kerber zum 2:0 waren es schon zwölf, der insgesamt 29. entschied den ersten 47-minütigen Satz. Sobald Kerber zudem selbst ihre Gegnerin bewegen konnte, war sie oft im Vorteil und erzwang die Fehler.
Haddad Maia versuchte im zweiten Durchgang, das Risiko auch einmal zu verringern und hatte beim 1:1 die Chance auf ein Break. Das konnte die wesentlich konstanter agierende Norddeutsche aber verhindern. Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad und einem stark bewölkten Abendhimmel verlief der zweite Satz in der sich immer mehr füllenden Rod-Laver-Arena länger ausgeglichen als der erste. Eine verzogene Vorhand von Haddad Maia ermöglichte Kerber das entscheidende Break zum 5:3, wenig später nutzte sie ihren ersten Matchball – wieder dank einer verschlagenen Vorhand ihrer Kontrahentin, die insgesamt 39 unerzwungene Fehler produzierte. Nur zehn waren es bei Kerber.
(dpa)