Keine Party beim DFB-Team nach geglückter WM-Quali

Belfast – Ein Glas Rotwein für den Trainer? Ein paar Bier für die Spieler? Nein! Trotz der souverän vollzogenen WM-Qualifikation sah Joachim Löw überhaupt keinen Grund, in Belfast in den Partymodus zu schalten.

«Das wäre nicht professionell. Wir haben am Sonntag ein Spiel in Kaiserslautern vor 30 000 Fans. Da wollen wir mit einem Sieg nachlegen», sagte der Bundestrainer nach dem problemlos eingefahrenen 3:1 (2:0) der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Windsor Park gegen Nordirland. Das frühzeitig gesicherte Ticket für Russland 2018 ist für Löw nur der erste Schritt auf dem Weg zu seinem großen Ziel – der erfolgreichen WM-Titelverteidigung.

«Insgesamt bin ich zufrieden. Aber wir müssen uns Richtung WM weiter verbessern. Da kommen andere Gegner auf uns zu. Es war absolut in Ordnung heute. Wir haben gemacht, was wir tun mussten. Aber es gibt Spiele, da findet ein höheres Tempo und eine höhere Intensität statt. Steigern müssen wir uns beim Turnier bei jedem Spiel», sagte Löw.

Genauso abgeklärt wie Löw die Lage nach dem neunten Sieg im neunten Spiel analysierte, hatten zuvor Toni Kroos und Co. den britischen Abwehrexperten sportlich die Grenzen aufgezeigt. Nach den frühen Toren von Sebastian Rudy und Sandro Wagner konnte keine Unruhe mehr aufkommen. Joshua Kimmich erhöhte kurz vor Schluss, bevor in der Nachspielzeit Josh Magennis noch für die Gastgeber traf.

«Wir haben das äußerst souverän und abgeklärt gemacht und können auf jeden Fall zufrieden und stolz darauf sein», bewertete Mats Hummels die Partie. «Jetzt wollen wir den zehnten Sieg am Sonntag auch noch einfahren. Es wäre ärgerlich, sich zuhause gegen Aserbaidschan die Bilanz ein bisschen zu versauen», meinte der Abwehrchef. Richtung Russland ist Hummels optimistisch: «Wenn wir mit der Mannschaft, die wir haben, topfit in die WM gehen, dann werden wir auf jeden Fall einer der Favoriten sein.»

Gegen Aserbaidschan am Sonntag (20.45 Uhr) will Löw nicht nur den zehnten Sieg im zehnten Spiel einfahren und damit eine makellose Quali perfekt machen. Im Fritz-Walter-Stadion wird auch die nächste Experimentierphase eingeläutet. «Ich glaube, dass es jetzt die Möglichkeit gibt, anderen Spielern, die nicht gespielt haben, eine Chance zu geben», sagte Löw. Namen nannte er noch nicht.

Nicht nur personell stehen nun alle Zeichen beim DFB-Team auf WM-Planung. Kurz nach dem Abpfiff im Windsor Park wurde bestätigt, dass das Trainingslager im Mai wieder in Südtirol stattfinden wird, wie schon 1990, 2010 und 2014. England und Frankreich, sofern nicht zum Playoff verpflichtet, wurden als Testgegner für diesen November benannt. Nur mit dem WM-Quartier will sich Löw noch etwas Zeit lassen. Erst nach der Auslosung am 1. Dezember im Moskauer Kreml, wenn zumindest die Gruppen-Spielorte fix sind, will der DFB-Chefcoach noch abwarten, welche der «zwei bis drei Optionen» ausgewählt wird.


(dpa)

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