Keine deutschen Medaillen zum Auftakt der Fecht-EM

Tiflis – Uli Schreck war bedient. «Das ging mir ein wenig zu schnell» – so kommentierte der Florett-Bundestrainer das abrupte Aus des viermaligen Einzel-Weltmeisters Peter Joppich.

2:1 führte der 34-Jährige aus Koblenz im Viertelfinale der Europameisterschaften in Tiflis und verlor dann klar mit 2:15 gegen den Franzosen Jeremy Cadot. Noch größer war die Enttäuschung bei Benjamin Kleibrink. Für den Olympiasieger von Peking war nach dem 12:15 gegen den Zyprer Alex Tofalides bereits unter den Top 64 Schluss.

Beste Deutsche mit dem Säbel war die nationale Titelträgerin Anna Limbach. Die Dormagenerin wurde wie Joppich erst im Viertelfinale beim 12:15 von der Ungarin Liza Pusztai gestoppt. «Klar hätte ich das Gefecht gern gewonnen. Ich hatte einen guten Lauf», sagte die Schwester des früheren Weltmeisters Nicolas Limbach über die verpasste Medaille und Platz fünf.

Gut einen Monat vor der Heim-WM vom 19. bis 26. Juli in Leipzig lief es bei Kleibrink überhaupt nicht. «Es hat nicht so geklappt, wie ich wollte. Ich habe einfach nicht die Lampe angemacht», ließ der Tauberbischofsheimer nach seiner frühen Niederlage wissen. Joppich meinte nach Rang fünf: «Ich konzentriere mich eigentlich schon auf die WM. Das ist das wichtigste Turnier für mich.»

Der Bonner André Sanita, 2016 EM-Dritter, verlor das deutsche Achtelfinalduell gegen Joppich mit 9:15. Alexander Kahl vom FC Tauberbischofsheim hatte unter den besten 32 ein schweres Los: Der russische Olympia-Dritte Timur Safin war beim 15:9 eine Nummer zu groß.

Den Auftritt der Säbeldamen, die erstmals vom neuen Bundestrainer Pierre Guichot betreut wurden, bezeichnete Sportdirektor Sven Ressel als erfrischend. «Anna Limbach hat gezeigt, dass sie ganz vorn mitfechten kann», sagte Ressel.

Italiens Florett-Olympiasieger Daniele Garozzo gewann mit 15:12 gegen Titelverteidiger Safin Gold. Teodora Kakhiani aus Georgien wurde mit einem 15:8 gegen die Italienerin Rossella Gregorio neue Europameisterin.


(dpa)

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