Antholz – Russlands Biathleten sind vorerst um einen Komplettausschluss herumgekommen.
Der Weltverband IBU vermied nach einer Vorstandssitzung in Antholz diese drastische Strafe und informierte zunächst die Sportler und dann die Öffentlichkeit über seine Entscheidung, eröffnete aber ein formelles Verfahren gegen den russischen Verband. Die RBU muss bis zum 5. Februar erläutern, welche Rolle sie im Skandal um das mutmaßliche Staatsdoping gespielt hat. Vor dem ersten WM-Rennen am 9. Februar in Hochfilzen soll es dann eine weitere Vorstandssitzung geben. Dort soll die RBU-Stellungnahme ausgewertet und über weiter Maßnahmen entschieden werden.
Im zweiten McLaren-Report um mutmaßliches Staatsdoping bei den Olympischen Spielen 2014 waren insgesamt 31 russische Skijäger genannt worden. Im Dezember war nur die zuvor bereits zurückgetretene Olga Wiluchina und Jana Romanowa von der IBU vorläufig gesperrt worden. Gegen 29 namentlich nicht bekannte Russen und ihren Verband waren «formelle Untersuchungen» eingeleitet worden.
22 dieser Verfahren wurden nun eingestellt, da nicht genügend Beweise vorliegen. Gegen sieben Skijäger wird weiter ermittelt. Im IBU-Vorstand hatte es Diskussionen gegeben. Einige Funktionären wollten wohl härtere Sanktionen durchsetzen. Die Ausrichtung des Weltcups in Tjumen und der Junioren-WM hatten die Russen schon im Dezember von sich aus zurückgegeben.
(dpa)