St. Louis – Gerne denkt Martin Kaymer an den August 2010 zurück. Bei der PGA Championship feierte der deutsche Golfer seinen umjubelten Premieren-Titel auf der lukrativen US-Tour. Acht Jahre später steckt Kaymer vor der 100. Ausgabe des letzten Majorturniers des Jahres in einem Formtief.
Die ehemalige Nummer eins ist mittlerweile auf Rang 130 der Weltrangliste abgerutscht. Der 33-Jährige aus Mettmann hofft nun vor dem am Donnerstag (Ortszeit) startenden Jubiläumsturnier in St. Louis auf den Effekt einer selbst auferlegten Auszeit.
«Die zweiwöchige Turnierpause hat gut getan, besonders das Training in der letzten Woche. Jetzt habe ich mehr Sicherheit als noch bei der Open Championship», sagte Kaymer der Deutschen Presse-Agentur. Ende Juli war der Rheinländer in Schottland bereits nach zwei Tagen am Cut gescheitert. «Keine einfache Zeit im Moment», postete er damals in seinen Social-Media-Kanälen und verordnete sich anschließend Ruhe und Training in Florida. Bei den PGA Championship auf dem schönen Bellerive Country Club will Kaymer nun wieder angreifen.
«Als Turnier meines ersten Major-Sieges ist es immer besonders, gerade in diesem Jahr mit der 100. Ausgabe», sagte Kaymer, dessen letzter Turniersieg von 2014 datiert. Damals gewann er die US Open – der zweite seiner beiden Major-Erfolge.
Zu den Favoriten beim Jubiläums-Turnier im US-Bundesstaat Missouri gehören aber andere als der einzige deutsche Starter. In Topform präsentierte sich zuletzt Titelverteidiger Justin Thomas. Der US-Amerikaner gewann am vergangenen Sonntag mit der World Golf Championship die Generalprobe für die mit 10,5 Millionen Dollar dotierte PGA Championship. «Ich war die ganze Woche ruhig und gelassen. Ich bin mental gerade genau an dem richtigen Punkt», sagte der 25-Jährige.
Wieder richtig fit ist Superstar Tiger Woods. Nach dem starken Auftritt beim dritten Major des Jahres in Schottland, wo Woods um den Sieg mitspielte und Sechster wurde, ist die lange Leidenszeit des 42-Jährigen endgültig vorbei. Die Tiger-Mania unter den Fans ist längst wieder ausgebrochen. «Allein der Fakt, dass ich wieder die Tour spiele, ist ein Traum. Ich hatte teilweise Chancen, in diesem Jahr zu gewinnen, und hoffentlich schaffe ich das diese Woche», sagte Woods, der auf seinen 15. Major-Titel schielt und die Vorbereitungswoche mit einem Eisbad begann.
Etwas Großes kann der erst 25 Jahre alte Jordan Spieth schaffen. Sollte der Texaner auf dem Par-70-Kurs nach vier Tagen triumphieren, hätte er als sechster Spieler der Geschichte den Karriere-Grand-Slam geschafft und bei allen vier Majors gewonnen. Nur Woods war mit 24 Jahren bei diesem historischen Triumph jünger. Sollte Spieth es nicht schaffen, hätte er bereits im Mai 2019 die nächste Chance dazu: Die PGA Championship wird verschoben und zukünftig das zweite Major des Jahres.
(dpa)