Moosinning – Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer hat seinen zwischenzeitlichen Sprung auf Platz eins der Weltrangliste im Jahr 2011 nach eigenem Bekunden kaum genießen können.
Die Missgunst anderer habe ihm damals menschlich sehr zugesetzt, sagte der 32-Jährige kurz vor dem Start des deutschen Europa-Tour-Events in Moosinning-Eichenried vor den Toren Münchens am Donnerstag (7.30 Uhr). «Es kann ein sehr einsames Leben sein, wenn du der Beste der Welt ist. Ich war damals sehr unzufrieden», berichtete Kaymer.
Die Einsamkeit habe er damals nur schwer verarbeiten können, sagte Kaymer, der nach inkonstanten Leistungen in den vergangenen Jahren inzwischen nur noch auf Rang 56 der Weltrangliste steht. «Es kommen ganz viele Einflüsse auf dich zu, du hörst ganz viele Meinungen von Leuten, die du gar nicht hören willst», berichtete er am Mittwoch. Dies zu verarbeiten, sei «sehr komplex» für einen jungen Menschen.
Kaymer mahnte, sportliche Erfolge im Alltag nicht überzubewerten: «Diesen Status – Nummer eins der Welt – sollte man nicht ganz so ernst nehmen. Wir spielen nur eine Sportart, nur ein Spiel. Auch wenn wir Menschen inspirieren, was sehr schön ist», sagte der zweifache Majorsieger, der beim Münchner Turnier zu den Favoriten zählt.
(dpa)