Pyeongchang – Kanada hat im Skicross-Finale der Frauen bei den Olympischen Winterspielen erneut Gold und Silber gewonnen. Kelsey Serwa holte vier Jahre nach Rang zwei in Sotschi den Olympiasieg in Pyeongchang und feierte damit den größten Erfolg ihrer Karriere.
Rang zwei ging an Brittany Phelan, die 2014 noch als alpine Skirennfahrerin angetreten und im Slalom 15. geworden war. Skicross fährt sie erst seit zwei Jahren. Bronze sicherte sich Fanny Smith aus der Schweiz.
Die große Favoritin Sandra Näslund ging überraschend leer aus, sie wurde Vierte. Die Weltmeisterin aus Schweden hatte vor Olympia vier Weltcup-Rennen in Serie gewonnen.
Ohne die am Kreuzband verletzte Mitfavoritin Heidi Zacher hatte der Deutsche Skiverband bei den Winterspielen keine Chance auf eine Medaille. Julia Eichinger schied als einzige deutsche Teilnehmerin im Achtelfinale aus. Die 25-Jährige aus Neureichenau ging von einem Infekt geschwächt ins Rennen, wäre aber ohnehin keine Kandidatin für Edelmetall gewesen.
«Ich war kein Medaillenkandidat und es war mir klar, dass hier fast ein Weltwunder passieren muss, dass ich ins Finale fahre. Andere sind viel stärker», sagte Eichinger, die erst im Dezember ihr Comeback im Weltcup gegeben hatte. «Ich habe zwei Jahre hintereinander das Kreuzband gerissen. Ich wusste überhaupt nicht, ob ich nochmal fahren kann», betonte sie. «Für mich hier zu stehen und zu sagen, ich war bei Olympischen Spielen, das ist mein persönlicher Sieg.»
Im ersten Wettkampf nach ihrem Kreuzbandriss war die kanadische Sotschi-Olympiasiegerin Marielle Thompson im Achtelfinale nach einem harmlosen Sturz ausgeschieden. Ihre Teamkollegin India Sherret dagegen musste mit einem Rettungsschlitten geborgen werden. Die 21-Jährige ist nach Angaben des kandischen Teams in einem stabilen Zustand und wurde zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
(dpa)