Wiesbaden – Gut gelaunt zeigte sich Franco Di Santo nach dem 3:1-Zweitrundensieg vom FC Schalke 04 im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Mit dem Führungstreffer hatte er nach 598 Tagen endlich seine Torflaute beendet und den Fußball-Bundesligisten auf Erfolgskurs gebracht.
«Ich bin erwacht», stellte der Argentinier selig fest und schickte einen Dank an Trainer Domenico Tedesco: «Ich bin ihm sehr dankbar. Er ist der erste Trainer auf Schalke, der mir so viele Chancen gibt zu spielen.»
Letzmals hatte Di Santo am 5. März 2016 beim 3:1-Sieg in Köln getroffen. Danach folgte eine lange Durststrecke mit Verletzungen, Selbstzweifeln und Frust. In der vergangenen Saison stand am Ende die Null – für einen Stürmer eine desaströse Bilanz.
Über einen Verkauf im Sommer hätte sich wohl niemand gewundert, doch Tedesco hielt an Di Santo fest. Unter dem neu verpflichteten Coach ist der 28-Jährige, der 2015 für sechs Millionen Euro vom Bundesligarivalen Werder Bremen kam, aufgeblüht. «Dass er einen Treffer erzielt hat, freut uns alle sehr. Er hat bereits in den vergangenen Spielen in Berlin und gegen Mainz hart gearbeitet und viele Bälle festgemacht. Jetzt hat er sich belohnt», lobte Tedesco.
«Franco musste drei Meter vor dem Tor nicht mehr viel machen», schilderte Vorbereiter Bastian Oczipka die Szene zum 1:0 in der 26. Minute, «aber ich freue mich unheimlich für ihn, dass er wieder getroffen hat. Ich hoffe, dass ihm das für die nächsten Spiele Selbstvertrauen gibt.»
Auch Di Santos Sturmpartner Guido Burgstaller, der das 2:0 (30.) selbst erzielte und später mit einem Rempler das Eigentor von Alf Mintzel (53.) zum 3:0 provozierte, war begeistert. «Jeder hat ihm das gegönnt», sagte der Österreicher. «Ich wünsche ihm auch für die nächsten Spiele ein paar Tore.»
Das wäre ganz im Sinne der seit nunmehr vier Pflichtspielen ungeschlagenen Schalker, denen das Anschlusstor von David Blacha (76.) nicht mehr wehtat. Die «Königsblauen» wollen ihren Aufwärtstrend am Samstag in der Liga gegen den VfL Wolfsburg fortsetzen und haben auch im Pokal noch einiges vor.
«Die Erinnerungen an letzte Saison kommen natürlich immer, wenn man jetzt Pokalspiele hat. Es war ein geiles Erlebnis, das Pokalfinale zu spielen. Die Tage da in Berlin haben riesig Spaß gemacht», sagte der im Sommer vom Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt gekommene Oczipka. «Ziel ist es, da wieder hin zu kommen. Wir dürfen jetzt nicht lockerlassen. Es darf kein Schlendrian aufkommen.» Die Fans träumen jedenfalls schon vom ersten Pokal-Coup seit 2011 und skandierten: «DFB-Pokal – Schalke holt ihn wieder mal».
(dpa)