Jovic als Prüfstein für die U21 – Henrichs: Haben viel vor

Triest – Über Ausnahmekönner Luka Jovic wollte Stefan Kuntz gar nicht zu viele Worte verlieren.

«Ich kenne ihn wahrscheinlich noch weniger als Sie», sagte der U21-Nationalcoach auf eine entsprechende Frage vor dem zweiten deutschen EM-Vorrundenspiel gegen Serbien mit dem bisherigen Top-Torjäger der Frankfurter am heutigen Donnerstag (21.00 Uhr) in Triest. «Wenn ein Spieler bei Eintracht Frankfurt sich so entwickelt, dass er anschließend zu Real Madrid geht, sagt das schon einiges», urteilte Kuntz.

Das Wichtigste zu der Partie im Überblick:

AUSGANGSLAGE: Die deutschen Nachwuchs-Fußballer haben ihr erstes Spiel 3:1 gegen Dänemark gewonnen und könnten mit einem weiteren Sieg einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Serbien dagegen unterlag überraschend Österreich 0:2 und ist nun gefordert. «Ich denke, dass es morgen eine Reaktion des serbischen Teams geben wird, weil sie mit dem ersten Spiel nicht zufrieden waren», sagte Kuntz.

GEGNER: Jovic, der im Sommer für geschätzt 60 bis 70 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid wechselt, ist mit Abstand der bekannteste Spieler der Serben. «Wenn wir uns alle auf ihn konzentrieren, werden die anderen Serben ein schönes Spiel haben», warnte Kuntz. «Wir bereiten uns auf elf Spieler vor, die ein hohes Einzelkönnen haben.» Dazu gehört auch Abwehrtalent Nikola Milenkovic vom AC Florenz, an dem mehrere Top-Club interessiert sein sollen.

PERSONAL: Alle 23 Spieler im deutschen Kader sind fit – ob Kuntz seine Startelf im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Dänemark ändern wird, ließ er offen. «Insgesamt muss ich sagen, dass die Basis, die die Mannschaft gelegt hat, schon auch ganz gut war», sagte er. Denkbar wäre ein Wechsel im defensiven Mittelfeld, wo Berlins Arne Maier gegen Dänemark sein Comeback nach langer Verletzungspause gab und zur Halbzeit nach einer schwächeren Leistung ausgewechselt wurde.

UND SONST? Die Stimmung im EM-Quartier von Titelverteidiger Deutschland ist gut, der Auftakterfolg hat für Erleichterung gesorgt. «Natürlich tut so ein Einstiegssieg erst mal gut», sagte Kuntz. «Wenn wir gewinnen, haben wir sechs Punkte, das ist unser Ziel», sagte Abwehrspieler Benjamin Henrichs. «Ich glaube, dass wir hier viel vorhaben.» Die drei Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite schaffen den Sprung ins Halbfinale – sechs Punkte wären da eine gute Basis.


(dpa)

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