Jagd auf Football-Opa Brady: NFL startet in die 100. Saison

New York – Alle Augen auf den Football-Opa: Wenn die amerikanische Profiliga NFL in der Nacht zu Freitag in ihre 100. Saison startet, werden Tom Brady und seine New England Patriots wieder als Gejagte im Rampenlicht stehen.

Der 42 Jahre alte Quarterback ist trotz seines Alters enorm titelhungrig und bereitet seinen Körper auf eine lange Saison vor, die erst am 2. Februar beim Super Bowl im Hard Rock Stadium von Miami enden soll.

«Es braucht viel Zeit und Energie, dass mein Körper fähig ist zu spielen. Ich liebe diese Arbeit und ich glaube, das ist der Grund, warum ich seit so langer Zeit erfolgreich spielen kann», sagte Brady. Sechs Super-Bowl-Ringe hat der «Größte aller Zeiten» bereits in der Vitrine stehen, den jüngsten gab’s Anfang des Jahres nach dem Super-Bowl-Sieg gegen die Los Angeles Rams.

Erst im August unterschrieb Brady einen neuen Vertrag bis 2021 bei den Patriots. Trotzdem ploppen immer wieder Gerüchte über ein Abgang aus Boston oder sogar ein Karriereende auf. So sorgte kürzlich eine simple Immobilien-Anzeige für helle Aufregung. Brady stellte sein Anwesen für knapp 40 Millionen Dollar zum Verkauf. Doch der Gatte von Model Gisele Bündchen beruhigte: «Es dauert lange, ein Haus zu verkaufen. Meins gehört zu den etwas teureren. Es verschwindet nicht innerhalb von ein paar Wochen aus den Regalen.»

Sportlich musste Brady mit dem Rücktritt von Rob Gronkowski einen herben Rückschlag hinnehmen. Der «Gronk» zählte seit 2010 zu den wichtigsten Passempfängern Bradys, gewann dreimal den Super Bowl. Dennoch bleiben die von Trainer-Legende Bill Belichick dirigierten Patriots ein heißer Titelanwärter in der mit 13 Milliarden Dollar umsatzstärksten Sportliga der Welt.

Das muss das Team auch gleich im ersten Spiel in der Nacht zum Montag gegen die Pittsburgh Steelers beweisen. Dann wird der mit zwei Super-Bowl-Ringen dekorierte Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger Brady das Leben so schwer wie möglich machen wollen. Die Steelers haben zwar in Le’Veon Bell und Antonio Brown zwei Stars verloren, dadurch aber auch mehr Ruhe in den Kader bekommen und wollen mindestens in die Playoffs.

Patriots-Herausforderer Nummer eins dürften jedoch wie in der Vorsaison die LA Rams werden. Deren Trainer Sean McVay ist als jüngster Headcoach der Geschichte der Julian Nagelsmann der NFL. Angeführt vom 33 Jahre alten Mastermind beeindrucken die Rams mit der aufregendsten Offensive der Liga, ohne in Jared Goff unbedingt über den besten Quarterback zu verfügen.

Ganz anders sieht es bei den Kansas City Chiefs und den New Orleans Saints aus. Chiefs-Spielmacher Patrick Mahomes war der wertvollste Spieler der vergangenen Saison und hat in Tyreek Hill den schnellsten Passempfänger der Liga im Team. «Das einzige Ziel für uns ist der Super Bowl. Für uns zählt also wirklich nur der Super Bowl – und sonst nichts», sagte Mahomes.

Gleiches gilt für Drew Brees. Zumal dem Saints-Quarterback auf der Jagd nach seinem zweiten Titel nach 2009 mit 40 Jahren so langsam die Zeit davonrennt. Helfen soll ihm dabei Passempfänger Michael Thomas. Der verlängerte gerade seinen Vertrag für fünf Jahre und kassiert dafür 100 Millionen Dollar. So viel hat noch nie ein Team für einen Wide Receiver ausgegeben.

Kräftig investiert haben die Cleveland Browns, die die harten Jahre als Lachnummer der Liga hinter sich lassen wollen. Dem hoch veranlagten Quarterback Baker Mayfield wurden Superstar Odell Beckham Jr. und Kareem Hunt zur Seite gestellt. Der Hype in Cleveland ist enorm und wird auch nicht dadurch getrübt, dass Hunt für acht Spiele gesperrt wurde. Der Running Back hatte eine Frau in einem Hotel getreten.

Aus deutscher Sicht hat es in dieser Saison nur ein Spieler in das endgültige Aufgebot geschafft. Linebacker Mark Nzeocha soll in der Defensive der San Francisco 49ers zum Einsatz kommen. Massives Pech hatte Running Back Equanimeous St. Brown. Statt mit den Green Bay Packers das Eröffnungsspiel bei den Chicago Bears zu bestreiten, verletzte sich der Deutsch-Amerikaner im letzten Vorbereitungsspiel und fehlt die gesamte Saison.


(dpa)

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