Sotschi – Sebastian Vettel war nach seinem Start ins so wichtige Formel-1-Wochenende von Russland enttäuscht. In den ersten beiden Trainingseinheiten wollte sich der WM-Verfolger eigentlich auf seine Aufholjagd auf Spitzenreiter Lewis Hamilton einstimmen.
Stattdessen musste der 31-jährige Hesse erkennen: «Es sah nicht so gut aus bei uns, wir hatten unsere Schwierigkeiten sowohl auf einer Runde als auch auf die Distanz. Da muss noch mehr gehen.» Vettel konnte auf dem 5,848 Kilometer langen Kurs durch den Olympia-Park von Sotschi im ersten Freien Training zwar noch Bestzeit fahren, dann gab aber Mercedes um WM-Spitzenreiter Hamilton das Tempo vor. Der Brite, der 40 Punkte Vorsprung auf Vettel hat, distanzierte seinen Verfolger um mehr als eine halbe Sekunde. Der Ferrari-Pilot hatte mit seinen Reifen zu kämpfen.
«Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Es macht nicht groß Sinn, auf die anderen zu schauen», meinte Vettel, der in Sotschi noch nie gewinnen konnte. «Auch ohne andere Leute auf der Strecke hätten wir gemerkt, dass es kein guter Tag war und mehr drin sein muss.»
Vettel hofft trotz des schwierigen Starts auf den Platz ganz vorne in der Startaufstellung – auch wenn er vor der Qualifikation am Samstag an das vergangene Jahr erinnerte. Damals stand Vettel ganz vorne, musste sich im Rennen aber Hamiltons Stallrivale Valtteri Bottas geschlagen geben. «Letztes Jahr war es für uns kein gutes Omen, aber da hatten wir auch ein erhebliches Defizit, was die Leistung angeht. Dieses Jahr ist es nicht so ganz der Fall.»
Hamilton wiederum wartet seit zwei Jahren auf einen erneuten Sieg am Schwarzen Meer. «Sotschi zählte in der Vergangenheit eher zu meinen schwächeren Strecken, besonders im vergangenen Jahr. Deshalb habe ich viel daran gearbeitet, die Balance zu verstehen und herauszufinden, wo ich mich verbessern und dies ändern kann», sagte der 33-Jährige, der 2017 nur Vierter wurde. Der Freitag machte ihm nun Mut. In der Qualifikation will er da zum Leidwesen Vettels weiter machen.
(dpa)