Paris (dpa) – Nach ihrem sensationellen Einzug ins EM-Achtelfinale waren Islands Fußballhelden völlig platt.
«Wir werden ihnen jetzt einfach sagen: «Geht schlafen und erholt euch», sagte Trainer Heimir Hallgrimsson im Anschluss an den 2:1-Erfolg gegen Österreich. «Es ist Zeit, sich zu erholen. Wir brauchen das jetzt sehr.»
Schon am kommenden Montag steht das nächste Kapitel in dieser verrückten Fußallgeschichte an. Mit dem Spiel gegen England gehe für ihn und seine Mannschaftskollegen «ein Traum in Erfüllung», sagte Islands erschöpfter Innenverteidiger Kari Arnason. «Eigentlich bin ich Fan von England, wenn ich sie im Fernsehen sehe. Das ist also etwas ganz Besonderes.»
Eine der größten Sensationen in der EM-Geschichte hatte zuvor im Stade de France erst in der Nachspielzeit ihren Höhepunkt erlebt. Praktisch mit dem Abpfiff hatte der eingewechselte Arnor Ingvi Traustason (90.+4) die rund 10 000 mitgereisten Fans aus Island in Ekstase versetzt. Sein spätes Siegtor sicherte ihm und seinen Teamkollegen den zweiten Platz in der Gruppe F – und zwei zusätzliche Tage zur Regeneration.
Denn bei einem Unentschieden hätte Island schon am Samstag im Achtelfinale gegen Kroatien gespielt. «Das war ein zusätzlicher Sieg, als Zweiter diese Gruppe zu beenden und dadurch mehr Tage zur Erholung zu haben», sagte Trainer Hallgrimsson. Er sei sehr stolz auf seine Spieler. «Und wenn man sich unsere Leistung ansieht, dann habe ich auch keine Angst vor England.»
Die mit großen Ambitionen ins Turnier gestarteten Österreicher treten dagegen noch am Donnerstag die Heimreise an. Vor 65 714 Zuschauern in Saint-Denis hatten sie gerade in der ersten Hälfte eine schwache Leistung gezeigt. Nach Islands Führungstreffer durch Jon Dadi Bödvarsson (18.) hatte Innenverteidiger Aleksandar Dragovic (37.) noch vor der Pause die größte Chance auf den Ausgleichstreffer vergeben: Seinen Elfmeter schoss er an den linken Pfosten.
«Man muss Tore erzielen. Und wenn du das nicht schaffst, ist es schwierig, Spiele zu gewinnen», stellte Österreichs Trainer Marcel Koller fest. Dem eingewechselten Alessandro Schöpf (60.) vom FC Schalke 04 war trotz Leistungssteigerung im zweiten Durchgang nur noch der Ausgleich gelungen.
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(dpa)