Erfurt – Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK) kann sich vorstellen, über das erlaubte Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien zu sprechen.
«Es gibt, wie ich finde, interessante Ansätze, Pyrotechnik zuzulassen», sagte Thüringens Ressortchef Georg Maier der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn es gelingt, so etwas zu machen, in geordneten Bahnen – ohne, dass eine Gefährdungslage entsteht -, wäre ich bereit, darüber mal zu diskutieren», sagte der 53 Jahre alte SPD-Politiker. Maier stellte jedoch auch klar: «Wenn Menschen gefährdet werden, darf so etwas nicht stattfinden.»
Der Einsatz von Pyrotechnik, die für einige Fans zur Fankultur dazugehört, ist in Stadien in Deutschland derzeit verboten. Wenn sie bengalische Fackeln verwenden, vermummen sich daher viele Anhänger, um persönlichen Sanktionen zu entgehen. Bei derartigen Vergehen ihrer Fans drohen den Vereinen Geldstrafen.
In Hamburg hatte es im Februar einen Versuch gegeben, Pyrotechnik legal zu verwenden. Kurz vor dem Spiel des Hamburger SV gegen den Karlsruher SC zündeten Fans vor der Nordtribüne des Volksparkstadions kontrolliert Rauchtöpfe. Das Experiment wurde anschließend als gelungen bewertet.
Pyrotechnik könnte auch auf der Innenministerkonferenz ab diesem Mittwoch in Erfurt erneut thematisiert werden. Eine entscheidende Weiterentwicklung in der Thematik ist aber eher nicht zu erwarten, zu unterschiedlich sind die Ansichten. So positionierte sich Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU) deutlich gegen Pyro in Stadien – auch in ausgewiesenen Bereichen. «Für einen solchen Unfug ist kein Platz im Stadion», sagte er.
(dpa)