Inzell – Nico Ihle war ein bisschen verwundert. «Ich wusste ja gar nicht, wo ich im Moment stehe. Insofern hat mich die Zeit heute schon überrascht», sagte der 31 Jahre alte Chemnitzer nach seinen glänzenden 35,19 Sekunden über 500 Meter in Inzell.
Da der Chemnitzer zum Auftakt der deutschen Sprint-Meisterschaften der Eisschnellläufer auch die 1000 Meter in 1:09,52 Minuten vor dem Inzeller Hubert Hirschbichler gewann, steuert er am Freitag seinem dritten Meistertitel im Sprint-Mehrkampf in Serie entgegen. Es wäre der insgesamt elfte nationale Titel für den besten deutschen Eissprinter.
Nico Ihle führt nach dem ersten Tag mit 69,950 Punkten vor seinem Bruder Denny (72,040) das Klassement an und dürfte die Qualifikation für die erstmals ausgetragenen Europameisterschaften im Sprint-Vierkampf vom 6. bis 8. Januar in Heerenveen sicher haben.
Die Mehrkämpferinnen tragen in Inzell ihre Meisterschaften nicht zeitgleich aus, laufen aber in einer Ausscheidung um den einzigen EM-Startplatz. Dabei dominierte Claudia Pechstein in ansprechenden 1:58,02 Minuten die 1500 Meter vor der Inzellerin Roxanne Dufter, die nach ihren 2:00,18 Minuten vor den 3000 Metern am Freitag schon fast aus dem Rennen ist.
In der mit nur zwei Läuferinnen äußerst schwach besetzten Frauen-Konkurrenz im Sprint-Vierkampf führt die Erfurterin Judith Dannhauer und wahrte somit ihre Chance auf den EM-Start. Die Erfurterin gewann die 500 Meter (39,57) und die 1000 Meter (1:19,60). Über 1500 Meter der Herren war ihr Vereinsgefährte Patrick Beckert in 1:48,25 Minuten der Schnellste. Er wird sich aber ganz auf die Einzelstrecken-WM im südkoreanischen Gangneung konzentrieren und bei der EM nicht dabei sein.
(dpa)