IFAB stimmt Einführung von Zeitstrafen zu

London – Dass Fußball-Spieler häufiger Zeit auf der «Strafbank» verbringen, soll den Sport in Zukunft fairer machen und das Benehmen auf dem Platz verbessern.

Das oberste Gremium für Fußballregeln gab am 3. März bekannt, dass es die Einführung von Zeitstrafen nach Gelben Karten genehmigt, allerdings nur im Jugend-, Amateur- und Behindertenfußball. Im Profibereich sind Zeitstrafen vorerst nicht vorgesehen. Im deutschen Amateurfußball waren Zeitstrafen früher bereits möglich.

Die Entscheidung gab das International Football Association Board (IFAB) nach seiner Hauptversammlung im Londoner Wembley Stadion bekannt. Die Idee geht auf einen Vorschlag des Niederländers Marco van Basten zurück. Die Verantwortlichen hoffen auf einen frühen erzieherischen Effekt. «Das verbessert das Benehmen schon in der Jugend», erklärte Stewart Regan vom schottischen Fußballverband. Die IFAB kündigte als Teil der Strategie für mehr Fairness an, konsequenter gegen Zeitspiel vorgehen zu wollen.

Die IFAB-Mitglieder – neben Schottland sind das die Verbände von England, Wales und Nordirland sowie die FIFA als Vertreter der anderen 207 Verbände – entschieden auch, dass die nationalen Verbände in Zukunft mehr Freiräume bei der Gestaltung der Regeln in den unteren Bereichen des Fußballs bekommen. Das beinhaltet zum Beispiel die Anzahl der Auswechslungen und die Spieldauer.

«Was Fußball will» lautete das Motto für die bekannt gegebenen Veränderungen. Mit ihnen will das Gremium die nationale Weiterentwicklung des Fußballs stärken, indem mehr Menschen ermutigt werden, sich daran zu beteiligen. Die Möglichkeit der Regeländerungen gilt nicht für Wettbewerbe, in denen Clubs aus den Profiligen beteiligt sind.

Auch die Einführung von Video-Schiedsrichtern wurde in London diskutiert. Noch in diesem Jahr sollen sie testweise in rund 20 Wettbewerben weltweit eingesetzt werden.


(dpa)

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