Monte Carlo – DLV-Präsident Clemens Prokop hat zurückhaltend auf die Ankündigung des Weltverbandes IAAF reagiert, nicht ins Staatsdoping verwickelte russische Leichtathleten unter neutraler Flagge starten zu lassen.
«Ich bin grundsätzlich skeptisch, weil nach dem zweiten Report von Richard McLaren das Doping in Russland systematisch und institutionell vollzogen wurde», sagte der Chef des Deutschen Leichtathletik Verbandes der Deutschen Presse-Agentur. «Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein Athlet diesem System entziehen konnte.»
Die IAAF hatte den russischen Verband wegen des umfassenden Dopings in der Leichtathletik suspendiert und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.
Voraussetzung für den Start unter neutraler Flagge ist laut IAAF, dass die Sportler weder von Trainern noch Ärzten betreut wurden, denen Verstöße gegen Doping-Richtlinien vorgeworfen werden. Außerdem muss eine ausreichende Zahl von Urin- und Blutproben nachgewiesen werden. Die Athleten müssen nach der neuen IAAF-Richtlinie zwar nicht mehr wie bislang gefordert außerhalb Russlands auf Doping getestet worden sein müssen. Sie müssen sich aber über einen längeren Zeitraum einem unabhängigen Testprogramm nach den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur unterworfen haben.
(dpa)