Sinsheim – Benjamin Hübner hat 1899 Hoffenheim im Rennen um die direkte Champions-League-Teilnahme einen Last-Minute-Sieg beschert.
Mit seinem Kopfballtreffer in der 90. Minute rettete der Abwehrspieler der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann vor 30 150 Zuschauern einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Pokalfinalist Eintracht Frankfurt. Damit verdrängten die Kraichgauer in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund eine Woche vor dem Duell um den direkten Platz in der Königsklasse wieder von Rang drei. Hoffenheim ist daheim nun schon seit 16 Ligaspielen ungeschlagen und knackte zudem mit 58 Zählern die Punkte-Bestmarke aus der Spielzeit 2008/2009, als es am Ende 55 Punkte waren.
Für Frankfurt war es fünf Tage nach dem Einzug ins Endspiel des DFB-Pokals die sechste Auswärtsniederlage in Serie. Nach den kräfteraubenden 120 Pokalminuten von Mönchengladbach hatte Trainer Niko Kovac seine Mannschaft gleich auf fünf Positionen umgebaut. Erstmals in dieser Saison war Marc Stendera nach seinem Kreuzbandriss wieder im Team der Hessen, die sich zunächst auf die Defensive beschränkten.
Die Hoffenheimer, bei denen Torjäger Andrej Kramaric trotz einer Schulterblessur mitwirken konnte, bestimmten daher das Geschehen. Oft aber fehlte den Gastgebern im Angriff die Präzision, sodass Chancen eher rar blieben.
Die beste Gelegenheit der TSG vor dem Seitenwechsel wirkte daher auch ein wenig zufällig. Nach einer Flanke von Pavel Kaderábek stolperte der offenkundig überraschte Nadiem Amiri den Ball aus kurzer Distanz an den Pfosten (26.). Ansonsten aber hatte die Eintracht-Abwehr um Kapitän Marco Russ wenig Mühe, weil Sandro Wagner im Hoffenheimer Sturmzentrum keine Flanke erreichte und auch die Standards der Hausherren harmlos blieben.
So hatten die Gäste-Fans reichlich Zeit, mit Gesängen das Glücksfühl der Pokalfinal-Teilnahme zu feiern. In der 54. Minute brachen sie dann sogar in Torjubel aus, aber David Abraham stand bei Marco Fabians Flanke kurz vor der Torlinie im Abseits.
So blieb es ein zähes Vergnügen. Hoffenheim fand im Vorwärtsgang keine Mittel. Kerem Demirbay und Amiri rieben sich in Dribblings auf, Sebastian Rudys Diagonalpässe bereiteten der Eintracht-Abwehr nur selten Kopfzerbrechen. Auch die eingewechselten Stürmer Mark Uth und Adam Szalai konnten zunächst nur wenig bewirken.
Die Frankfurter indes beschränkten sich nach ihrer Negativserie auf fremden Plätzen auf Konter und wirkten nicht so, als ob sie auch über die Liga noch die Chance auf eine Europa-League-Qualifikation nutzen wollen. Die Strafe folgte kurz vor Schluss, als Hübner einen Eckball von Rudy ins Tor setzte.
(dpa)