Berlin – Der Hamburger SV hat einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen.
Die Norddeutschen unterlagen Bayer Leverkusen, das auf den zweiten Rang vorrückte, 1:2 (0:1) und liegen als Tabellenvorletzter weiter sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz. Der FC Bayern München lief gegen den VfL Wolfsburg lange einem Rückstand hinterher, siegte am Ende dank eines Last-Minute-Strafstoßes jedoch 2:1 (0:1). Der SC Freiburg feierte einen wichtigen 1:0 (1:0)-Erfolg gegen Werder Bremen, der 1. FC Köln und Hannover 96 trennten sich 1:1 (1:1).
Damit hatten wohl die wenigsten Zuschauer in Wolfsburg gerechnet: Daniel Didavi köpfte die Niedersachsen im 100. Spiel als Bundesliga-Trainer für Martin Schmidt gegen den deutschen Rekordmeister früh nach vorne (8. Minute). Bayern-Coach Jupp Heynckes, der nach seinem grippalen Infekt wieder auf die Bank zurückkehrte, verzichtete drei Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Besiktas Istanbul auf einige Stammkräfte.
In der 55. Minute vergab Arjen Robben die große Chance zum Ausgleich: Wolfsburgs Torwart Koen Casteels lenkte einen Strafstoß des Niederländers an den Pfosten. Besser machte es Sandro Wagner, der per Kopf zum 1:1 traf (64.). Der eingewechselte Robert Lewandowski sorgte mit einem weiteren Foulelfmeter in der 90. Minute für das 2:1.
In Hamburg war der Shootingstar aus Jamaika wieder erfolgreich. Leon Bailey erzielte gegen den HSV bereits sein neuntes Saisontor für Bayer Leverkusen. Bei seinem 1:0 fünf Minuten vor der Pause deckte der 20-Jährige die Abwehrschwächen der Hamburger schonungslos auf, als er Douglas Santos im Strafraum den Ball abnahm, anschließend Keeper Christian Mathenia umkurvte und einschoss. Kai Havertz (50.) sorgte mit dem zweiten Werkself-Treffer für eine Vorentscheidung, der Anschluss durch André Hahn (70.) brachte den Gastgebern nichts mehr. Der HSV hat nun zehn Spiele nacheinander nicht gewonnnen.
In Köln ließ Yuya Osako die FC-Fans nach einer halben Stunde jubeln. Der Japaner schoss die Rheinländer gegen Hannover wuchtig aus spitzem Winkel in Führung. Der Vorsprung hielt allerdings nicht lange: Niclas Füllkrug glich nur sieben Minuten später aus. In der vierten Minute der Nachspielzeit ließ Claudio Pizarro das Kölner Stadion zunächst mit dem vermeintlichen 2:1 erbeben, doch Schiedsrichter Markus Schmidt nahm den Treffer mit Hilfe des Videoassistenten wegen einer Abseitsposition zurück. Der eine Punkt hilft Köln nicht wirklich weiter. Der Rückstand des Schlusslichts auf den Relegationsplatz beträgt neun Zähler.
Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg hatten die Freiburger gegen Werder mal wieder Grund zur Freude. Dem früheren Bremer Nils Petersen gelang per Foulelfmeter der entscheidende Treffer für die Breisgauer (24.). Janik Haberer verschoss kurz vor Schluss noch einen Strafstoß (88.). Durch den Sieg baute Freiburg seinen Vorsprung auf den SVW auf fünf Zähler aus.
(dpa)