Bischofshofen – Wind, Regen und ein von dunklen Wochen bedeckter Bergisel: Das dritte Vierschanzentournee-Springen in Innsbruck hat das sportliche Klassement durcheinandergewirbelt.
Der beste deutsche Adler Karl Geiger liegt nach dem Wettkampf in Tirol auf Platz drei des Traditionsevents, doch selbst Dawid Kubacki (Polen) und Marius Lindvik (Norwegen) scheinen noch einholbar. Bundestrainer Stefan Horngacher sprach nach dem Wettbewerb.
Frage: Stefan Horngacher, das war mal wieder der typische Bergisel. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Der Bergisel kann nix dafür. Der Bergisel ist der Bergisel. Es war eine schwierige Situation beim Karl von den Verhältnissen her. Sein Sprung war nicht ganz optimal. Er hat im zweiten Sprung aber extrem aufgeholt. Er ist von Platz 24 auf 8, das ist schon eine erstaunliche Leistung, die er gebracht hat. Jetzt fahren wir nach Bischofshofen und werden versuchen, dort wieder an dem Top-Sprung zu arbeiten.
Frage: Ist das umso ärgerlicher, dass der erste Sprung auch wegen der Bedingungen schwieriger war? Oder muss man da jetzt einfach einen Haken drunter machen?
Die Bedingungen kann niemand beeinflussen. Wir nicht und auch sonst niemand. Das muss man akzeptieren, wie es ist. Es ist immer schön, wenn man einen super Sprung macht bei schlechten Bedingungen, das ist diesmal nicht gelungen. Heute war es ein bisschen zu wenig, aber er hat immer noch alle Chancen.
Frage: Von den Emotionen her war Karl zunächst enttäuscht und geknickt, am Ende wirkte er doch wieder etwas positiver. Ist es wichtig, dass man mit diesem guten Gefühl nach Bischofshofen reisen kann?
Ja, das ist natürlich wichtig. Es hätte viel schlimmer kommen können. Er hat sich extrem super aus der Affäre gezogen mit seinem zweiten Sprung. Er war ewig lang in Führung und ist Achter geworden. So etwas gibt es bei uns sehr selten. So gesehen hat er eine tolle Leistung gebracht.
Frage: Wie sehen Sie die vier Springer vorne? Ist Dawid Kubacki bisher der Konstanteste?
Der Dawid hat noch keinen Fehler gemacht. Eigentlich wäre der Kubacki jetzt dran mit einem Fehler, aber das wissen wir nicht genau. Wir schauen von Sprung zu Sprung. Und wir schauen nicht auf die anderen. Am Ende werden wir sehen, was der Computer ausrechnet.
(dpa)