Zuzenhausen – Mit Anstand und vielen jungen Spielern will sich 1899 Hoffenheim aus der Europa League verabschieden.
Nach dem unfreiwilligen Schaulaufen zum Gruppenfinale gegen Ludogorez Rasgrad kann sich der Club ganz auf die Bundesliga konzentrieren – was Trainer Julian Nagelsmann mit Humor nimmt. «Wir tanzen dann ab morgen nur noch auf einer Hochzeit. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Monogamie nicht so verkehrt ist», sagte der 30-Jährige vor der Partie gegen Bulgariens Serienmeister am Donnerstag (19.00 Uhr).
Nagelsmann will wie bereits angekündigt vor allem Bankdrücker und Talente einsetzen; die Stammspieler bereiten sich auf die Partie am Sonntag bei Hannover 96 vor. «Ich glaube, dass das die fairste Variante ist. Die brennen alle», sagte er angesichts der Tatsache, dass der Gegner noch ums Weiterkommen kämpft.
So soll Kapitän Eugen Polanski, in der Bundesliga bisher nur einmal von Anfang an auf dem Platz, ebenso zum Einsatz kommen wie jenes Trio, das noch keine Erstliga-Minute gespielt hat: die Neuzugänge Robert Zulj (kam von der SpVgg Greuther Fürth), Nico Hoogma (Heracles Almelo/Niederlande) und Eigengewächs Meris Skenderovic. Torhüter Gregor Kobel darf wie im DFB-Pokal Stammkeeper Oliver Baumann vertreten.
«Es geht darum, sich vernünftig aus diesem Wettbewerb zu verabschieden», sagte Polanski. Abwehrspieler Ermin Bicakcic hofft auf sein Comeback nach überstandener Kreuzbandzerrung. Außerdem sollen die Dortmunder Leihgabe Felix Passlack, U21-Nationalspieler Philipp Ochs und Robin Hack zum Zuge kommen. Stürmer Hack hatte bei der Niederlage in Freiburg für Furore gesorgt, als er sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, danach aber nach einem Zusammenprall mit Brummschädel ausgewechselt werden musste.
Hoffenheim kann die K.o.-Spiele nach der 1:3-Niederlage bei Sporting Braga nicht mehr erreichen, die erste internationale Saison wird vor etwa 13 500 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena enden. Begonnen hatte sie mit dem Qualifikationsspiel in der Champions League gegen den ruhmreichen FC Liverpool. «Trotz alledem wird es morgen ein toller Tag, wo viele junge Spieler das Profilicht der Welt erblicken werden», meinte Nagelsmann am Mittwoch gut gelaunt.
(dpa)