Augsburg – Dieser Sieg hat 1899 Hoffenheim und Trainer Julian Nagelsmann so richtig gutgetan.
Dank des wiedererstarkten Andrej Kramaric und des Sturmkollegen Serge Gnabry siegten die Kraichgauer nach einer konzentrierten Vorstellung mit 2:0 (1:0) beim FC Augsburg und besänftigten nach dem Wirbel um murrende Fans sowie Publikumskritik des Trainers weiter die Stimmung rund um den Verein mit dem erhofften Erfolgserlebnis. «Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Ich denke, das war auch verdient», resümierte Nagelsmann, nachdem sich seine Mannschaft mal nicht wie schon so oft in dieser Saison eine Führung noch aus der Hand nehmen ließ.
Die Hoffenheimer bleiben nach dem neunten Saisonsieg im Rennen um einen Europa-League-Platz und freuten sich über das erste Zu-Null seit dem 1:0 am 16. Spieltag gegen den VfB Stuttgart.
Der ersatzgeschwächte FCA enttäuschte hingegen am Samstag in der Offensive und konnte damit nur eines seiner vergangenen sieben Bundesligaspiele gewinnen. «Das ist natürlich bitter», konstatierte FCA-Coach Manuel Baum. «Ich hatte nie das Gefühl, dass die Überzeugung da ist, das Spiel noch zu drehen.»
Kramaric (30. Minute) brachte die Kraichgauer vor 27 100 Zuschauern mit seinem sechsten Tor in den vergangenen fünf Partien in Führung. Kurz nach dem Wechsel lieferte er die Vorlage zum vierten Saisontor von Gnabry (50.). «Wir haben verdient verloren», räumte Verteidiger Martin Hinteregger ein. «Wir haben ganz schlecht mit Ball gespielt.»
Nach seinem 32. Bundesligasieg als 1899-Coach hat Nagelsmann indes die bisherige Bestmarke von Ralf Rangnick eingestellt. Und der Dreier war für das Vereinsklima so wichtig. Denn zuletzt beim 1:1 gegen den SC Freiburg waren die Hoffenheimer von einigen Zuschauern ausgepfiffen worden. Nagelsmann kritisierte dafür wiederum genau jene Anhänger – und traf sich anschließend mit Fan-Vertretern. Man sei im Guten auseinandergegangen, berichtete der Coach.
Mit seinen eigenen Fans hat der Augsburger Trainer Baum keinen Stress. Vielmehr musste er nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund drei Änderungen in seiner Startelf vornehmen. Kapitän Daniel Baier, Marcel Heller und Kilian Jakob durften für die verletzten Jan Moravek und Raphael Framberger sowie den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Caiuby ran. Die Hereinnahme von Jakob kam überraschend und verlief äußerst blass. Es war sein Bundesligadebüt.
In der Anfangsphase machten die Fuggerstädter auf die tief stehenden Hoffenheimer Druck. Zündende Ideen hatten die Augsburger jedoch im Vorwärtsgang nicht. Stattdessen wurden allmählich die Hoffenheimer in der Offensive zwingender – und erzielten die Führung. Niemand sonst als der wieder aufgeblühte Kramaric markierte nach einer Flanke von Benjamin Hübner mit einem hervorragenden Kopfball das 1:0. Der Kroate traf damit in jeder der vergangenen fünf Partien mindestens einmal.
Nach einem dicken Patzer von Schmid, der sich im eigenen Strafraum einen Querschläger leistete, konnte Lukas Rupp (39.) die unverhoffte Torchance aus gerade einmal fünf Metern nicht verwerten. Der FCA präsentierte sich längst ohne Struktur im Spielaufbau.
Noch ehe die Fuggerstädter so richtig versuchen konnten, zurück in die Partie zu kommen, waren die beweglicheren Hoffenheimer wieder erfolgreich. Gnabry schüttelte Verteidiger Martin Hinteregger ab und sorgte nach einem Doppelpass mit Kramaric für das 2:0. Die TSG behielt die Kontrolle, hatte bei einem Abseitstor des eingewechselten Shawn Parker (71.) und einem Kopfball von Michael Gregoritsch (82.) aber auch – durchaus verdientes – Glück.
(dpa)