Manchester – Julian Nagelsmann hofft in seinem womöglich letzten internationalen Spiel als Chefcoach der TSG 1899 Hoffenheim auf einen Coup.
Der 31-Jährige braucht in der Champions League bei Manchester City unbedingt einen Sieg, um die minimalen Chancen auf ein Überwintern in der Europa League zu wahren. «Das ist eine schwierige Situation, da muss man kein großer Realist sein. Auch als Optimist darf man das sagen», erklärte Nagelsmann.
Er verwies bei der Pressekonferenz am Dienstagabend aber auch auf das unglückliche 1:2 im Hinspiel: «Wir waren da, glaube ich, ganz gut in der Lage, Manchester unter Druck zu setzen.» Selbst ein Coup beim englischen Meister mit Starcoach Pep Guardiola würde den bislang sieglosen Kraichgauern allein nicht weiterhelfen: Damit die TSG am letzten Gruppenspieltag noch auf den dritten Rang klettert, müsste auch Schachtjor Donezk gegen Olympique Lyon verlieren.
Es ist die größte internationale Herausforderung für Nagelsmann seit dem Scheitern in der Qualifikation zur Champions League am FC Liverpool vergangene Saison. Auch wenn der Chefcoach selbst mehr die Lust am Fußball gegen eine der besten Mannschaften der Welt sieht als den Druck: «Wir haben nicht extrem viel zu verlieren, wir haben davor schon etwas verloren. Wir dürfen das auch etwas genießen.»
Der Aufsteiger der Trainer-Branche wechselt im Sommer zu RB Leipzig. Wenn im Etihad Stadium nicht ein kleines Wunder passiert, kann sich Nagelsmann in den verbleibenden Monaten ganz auf die Bundesliga konzentrieren. Denn im DFB-Pokal sind die Hoffenheimer längst raus.
Noch aber ist Nagelsmann ganz auf das große Spiel in Manchester fokussiert – und auch auf das Duell mit Guardiola. Mit dem früheren Bayern-Coach tauscht er sich ab und zu per SMS aus («WhatsApp benutzt er nicht») – natürlich über taktische Dinge oder über Spieler: «Es geht tatsächlich darum, dass ich ein bisschen was lernen kann. Für mich ist er eine faszinierende Persönlichkeit und mit der beste Trainer der Welt.»
(dpa)