Zuzenhausen – Am liebsten wieder einer wie Julian Nagelsmann: Nach dem überraschenden Aus für Alfred Schreuder beginnt bei der TSG 1899 Hoffenheim die Trainersuche.
Ein sechsköpfiges Betreuerteam mit Alexander Rosen an der Spitze soll die Kraichgauer bis zum Saisonende führen, die Konstellation aber «nicht als Bewerbung» verstehen, wie der Sportchef betonte. Schreuder stand stets im Schatten seines Vorgängers Nagelsmann. Der jüngste Trainer der Fußball-Bundesliga hatte mit seinem Aufstieg und der erstmaligen Champions-League-Teilnahme den einstigen Dorfclub auf die internationale Bühne gehoben.
Nagelsmann, der am 12. Juni mit seinem neuen Arbeitgeber RB Leipzig ins Sinsheimer Stadion zurückkehrt, war ein Glücksfall für die Hoffenheimer. Ein ähnlicher Senkrechtstarter ist bei der TSG derzeit nicht in Sicht – auch wenn Marcel Rapp (U19) und Kai Herdling (U16) ins Trainerteam für die letzten vier Spieltage rücken. Dazu gehören auch der bisherige Schreuder-Assistent Matthias Kaltenbach, Torwarttrainer Michael Rechner und Videoanalyst Timo Gross. Rosen räumte ein, dass diese Konstellation sehr ungewöhnlich ist. «Sie sind aber so loyal und teamfähig, dass ich da keine Schwierigkeiten sehe.»
Für die neue Spielzeit sei aber «grundsätzlich davon auszugehen, dass wir eine externe Lösung erwarten können», so der Direktor für Profifußball. Es habe bisher keine Kontaktaufnahme zu einem Trainerkandidaten gebeben, versicherte Rosen am Dienstag, nachdem der Vertrag mit dem Niederländer Schreuder wegen Differenzen um die Ausrichtung des Vereins aufgelöst wurde.
Nagelsmann hatte in seiner über dreijährigen Amtszeit als Chefcoach bei der TSG nicht nur als Fußballlehrer geglänzt, sondern auch als Mann der offenen und klaren Worte oft im Mittelpunkt gestanden. 2016 war er vom DFB mit dem Trainerpreis des Jahres ausgezeichnet worden.
(dpa)