Düsseldorf – DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat vor der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am Samstag in Düsseldorf bekannt, nicht nur aus Freude und Motivation erneut zu kandidieren, sondern auch aus Pflichtbewusstsein.
«Es ist 50:50», antwortete er auf eine entsprechende Frage. Eine Opposition aus dem Kreis der Spitzenverbände hatte versucht, seine Wiederwahl zu verhindern, konnte aber keinen Gegenkandidaten finden. Im Gespräch war Thomas Weikert, der Präsident des Tischtennis-Weltverbandes. Er entschloss sich nach einer Bedenkzeit jedoch, sich nicht um das Spitzenamt des DOSB zu bewerben.
Möglich ist laut DOSB-Satzung, dass sich bis vor der Wahl noch ein Gegenkandidat meldet oder vorgeschlagen wird. Wie er in diesem Falle darauf reagieren würde, ließ Hörmann offen. «Dies entscheide ich am Samstag», sagte er. «Jeder kann tun, was er für richtig hält.»
Indes will der DOSB trotz der aufgekommenen Kritik den Verein Doping-Opfer-Hilfe weiter fördern. «Wir bleiben im Moment in der Unterstützung des Vereins und seiner Strukturen», sagte Hörmann und ergänzte «Wir nehmen die Diskussion rund um den Dopingopfer-Verein sensibel zur Kenntnis. Wir sind selbst einer der Förderer und werden aufmerksam verfolgen, wie es jetzt weitergeht.»
Gegen die DOH waren Vorwürfe erhoben worden, mit zu hohen Opferzahlen zu operieren und Trittbrettfahrern Entschädigungen zu gewähren. Der Bund hatte beim Bundesverwaltungsamt aus «humanitären und sozialen Gründen» einen mit 10,5 Millionen Euro ausgestatteten Fonds eingerichtet.
«Was tragisch ist, ist, dass durch den Disput und die Konstellation, die jetzt existiert, die darunter leiden, die betroffen sind», meinte Hörmann. Der DOSB finanziert unter anderen die Miete für die DOH-Geschäftsstelle.
(dpa)