Frankfurt/Main – Alfons Hörmann hat sich als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gegen Sonderlösungen für einzelne Sportarten im Zuge der Coronavirus-Pandemie ausgesprochen. Das sei auch auf der Sonderkonferenz der Sportminister thematisiert worden.
Im Gespräch mit den Ministern sei schnell klar geworden,
dass es «nichts bringt, wenn wir uns in einen
wechselseitigen Wettbewerb begeben. Und jetzt jeden Tag, oder jeden zweiten Tag, an irgendeiner Stelle für irgendeine
Sportart oder für bestimmte Sportlergruppen neue
Sonderlösungen geschaffen werden», sagte Hörmann dem SWR.
Hörmann bezog sich auch auf die Fußball-Bundesliga, die womöglich ab dem 9. Mai mit Geisterspielen ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt. Laut Hörmann gehe es aber nicht darum, dass unbedingt eine Sondersituation für die Fußballligen alleine geschaffen werden solle, «sondern wenn die Möglichkeit von Geisterspielen besteht, warum sollte dann beispielsweise der Basketball oder der Handball davon nicht auch profitieren».
Kritische Worte in Richtung Fußball gab es auch von Carsten Linnemann, dem Vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU/CSU, der einen Sonderstatus für den Berufsfußball ablehnt. «Es ist auch eine sensible Angelegenheit, wenn Profi-Clubs 20.000 Corona-Tests binnen weniger Tage durchjagen könnten, damit die Saison zu Ende gespielt wird, für die Bevölkerung aber solche Tests fehlen», sagte Linnemann der «Rheinischen Post» und dem Bonner «General-Anzeiger».
Staatsgeld für die Bundesliga dürfe es nicht geben. «Wir dürfen für das Milliarden-Geschäft Fußball-Bundesliga keine Extrawurst braten», sagte Linnemann, auch wenn er sich freue, «wenn die Fußball-Bundesliga ihre Saison fortsetzen könnte, Vereine wieder Fernseheinnahmen hätten und die Fans ihren Fußball».
(dpa)