Hörmann: «Augenmaß» von Verbänden bei Rassismus-Protesten

Berlin – DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat Sportler in ihren Bekundungen gegen Rassismus unterstützt und fordert «Augenmaß» von Verbänden in der Bewertung von Protesten.

«Es ist hoch erfreulich, wenn Sportlerinnen und Sportler ihrer Vorbildrolle, die immer wieder eingefordert wird, gerecht werden und in einer solch völlig inakzeptablen Entwicklung ihre Stimme erheben», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds am Dienstagmorgen im ZDF-«Morgenmagazin». «Deshalb kann ich nur ermutigen: Sagt das, was ihr denkt. Zeigt das, was ihr empfindet. Ich kann nur hoffen, dass in den Verbänden und Organisationen ein entsprechendes Augenmaß in der Bewertung dieser Aktionen gegeben ist.»

Am vergangenen Spieltag der Fußball-Bundesliga hatten mehrere Profis durch verschiedene Aktionen und Gesten auf dem Rasen gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA protestiert. DFB-Präsident Fritz Keller hatte Verständnis und «großen Respekt» dafür geäußert. «Ob und welche Sanktionen die Solidaritätsbekundungen der Spieler nach sich ziehen werden, muss der DFB-Kontrollausschuss klären», hieß es vom Deutschen Fußball-Bund weiter. In den DFB-Regeln heißt es unter anderem, dass die Spieler keine Unterwäsche mit «politischen, religiösen oder persönlichen Slogans» zeigen dürfen.

«Wenn inakzeptable Themen weltweit passieren, ist es nicht nur das gute Recht, sondern die Pflicht des Sports, die Stimme zu erheben», betonte Hörmann.


(dpa)

(dpa)